Nach einem abschweifenden Austausch mit einer der hier aktiven Teilnehmerinnen in einem anderen Thread ploppte der Gedanke auf, dass doch Anbieter/innen und Kunden ziemlich eng verbündet sind dadurch, dass die gesellschaftliche Ächtung beidseitig gleichermassen besteht. Anbieterinnen und Kunden sitzen wohl nicht im selben Boot aber fahren auf dem selben Fluss.
Dabei drehen sich mir viele Gedanken: Kann dies gemeinsam genutzt werden? Kann dies zum gegenseitigen Respekt positiv beitragen? Könnte mit dieser Ansichtsweise konkret etwas im Sinne der allgemeinen Akzeptanz unternommen werden?
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Antwort auf Beitrag 93986
Tantramassage hat ja immerhin einen Förderverein. Allerdings haben die einen Kodex "ohne GV" ua, soviel ich weiss und grenzen sich damit bewusst vom "nornalen" Sexgewerbe ab, um eben genau nicht so stark stigmatisiert zu werden.
Ja, und das ist so auch super und superwichtig. Die allgemeine Stigmatisierung ist ja das Hauptbroblem das direkt beteiligte verständlicherweise davon abhält sich sichtbar für Umstände zu engagieren die eine Selbstverständlichkeit sein sollten. Deswegen kann wohl bei der aktuellen Ausgangslage nur von Organisationen Bewegung in die Sache gebracht werden, in denen die Beteiligten eben nicht als Anbietrinnen aktiv sind. Die einzelnen Vereine (Xenia, Lysistrada, Verein-Lisa etc.) leisten zweifelsohne sehr wertvolle Arbeit und leisteten in den letzten 20-30Jahren grossen Anteil an wichtigen Verbesserungen für Anbieterinnen im Gewerbe. Auf den jeweiligen Webseiten finden sich teils auch äusserst interessante Fakten und Infos.
Aufgrund der Finanzierungsmöglichkeiten sind jedoch auch diese stets mit "angezogener Handbremse" auf der Fahrt. Ich denke, am Willen, mehr zu bewegen, mangelt es da nicht.
Ähnlich bei Sexualbegleitern, die Sinnlichkeit für Menschen mit Handicap und sehr betagte Menschen anbieten.
Diese machen immer wieder Öffentlichkeitsarbeit, und in der Gesellschaft tut sich was betreffend Verständnis dafür, zB Menschen in Pflegeheimen Sex zu ermöglichen. Dort reagiert die Gesellschaft immerhin offener: "Oh das ist aber toll, dass es sowas gibt!"
Dass da mal eine Hemmschwelle fällt war ja auch längst überfällig. Aber es hat mich auch sehr ins "Grübeln" gebracht🤔 Für Menschen mit Beeinträchtigung ist es als "toll" angesehen, dass solche Dienste in Anspruch genommen werden können...wie denken wohl Leute, die sich in diesem Kontext so begeistert äussern, darüber, wenn sie wissen, dass der Bruder/Vater/beste Freund solche "Libesdienste" beansprucht oder die Schwester/beste Freundin solche anbietet? Ich kann mir gut vorstellen, dass einigen davon nicht unbedingt "toll" als erster Ausdruck über die Lippen kommt.
Und das hinterlässt bei mir einen schalen Geschmack. Zumal ich es selbst erfahren habe, dass wenn Leute die in einer Institution untergebracht sind, eben für Leute mit Beeinträchtigungen oder in Alters-/Pflegeheimen, mit jemand anderem der da auch wohnt, intim wird, dann sehen sie sich nicht selten fassungslos entrüstetem Personal gegenüber. Da empfinde ich es dann gleich mehrfach für alle Seiten abwertend, wenn eine professionelle Dienstleisterin "toll" ist...wenn sie ihre Dienste aber Männern ohne Beeinträchtigung anbietet ist sie eine "Schlampe"...🤔...wie geschrieben: es "grübelt noch in mir...
Mein Wunsch ist es halt, dass auch Männer ohne Handicap und ohne Wunsch nach Tantramassage, Akzeptanz erfahren, ihre Sexualität bei einer (freiwillig arbeitenden) Anbieterin ausleben zu können.
Genau so ist es!!!
Und um wieder näher ans Ursprungsthema zu rücken:
Wenn jede Sexarbeiterin von uns hier, einen authentischen Blog führen würde - das sollte auch schon ein wenig helfen - was meint ihr?
"Freier" könnten genauso in einem ehrlichen Blog ihre Erlebnisse und Überlegungen teilen!
Gute Überlegung!
Antwort auf Beitrag 93996
Bisch ä geilä Siech Game 🤣
Grossartiger Beitrag 😍
Hey Mann, Du kannst ja nett und lustig sein, wenn Du willst 🤣
Antwort auf Beitrag 93995
Danke für die aufklärende Erläuterung Game 🙏🏽
Diese belegt nochmals eindrücklich, der Mann bezahlt so oder so, um seinen sich stauenden Samen loszuwerden.... 😉
Antwort auf Beitrag 93982
Nun hat es auch noch Smarty auf den Punkt gebracht…bravo!
Ich würde aber noch weiter gehen. Wenn man Sex als etwas ganz Normales ansehen würde…als reine Bedürfnisbefriedigung, was es ja schlussendlich auch ist…wie z.B. essen, trinken oder schlafen…bekäme auch der Gang zur Prostituierten einen ganz anderen Stellenwert…
Anstatt im Büro am Mittag zu sagen…he Jungs, ich gehe jetzt schnell zum Italiener um die Ecke essen, kommt jemand mit?…könnte Man(n) einfach sagen…ich geh schnell zu Bella ficken, wer hat auch Lust?…und alles wäre im grünen Bereich!
Natürlich könnte man das Ganze auch noch etwas spirituell aufpeppen…und viel schöner formulieren…im Sinne von: mir ist gerade danach mein Bedürfnis nach Transzendenz zu stillen…ich wandle mal kurz auf dem Pfad der Erleuchtung und gönne mir eine tantrische Vereinigung…hat jemand Lust mich auf diesem heilsamen Weg zu begleiten…
Aber aus mir unerklärlichen Gründen finde ich die erste Formulierung irgendwie normaler und passender.
Antwort auf Beitrag 93986
Ein kleinerer Input zum Wort "Freier"...ursprünglich: Mann, der eine Frau umwirbt, um sie zu heiraten...heute: Mann der eine Frau bezahlt, um sie zu vögeln...zwar nur ein kleiner, aber doch feiner Unterschied!...😉
Antwort auf Beitrag 93985
Das klingt gut und mit viel Geduld und Engagement irgendwann hoffentlich nach und nach umsetzbar! 🙏🏼
Tantramassage hat ja immerhin einen Förderverein. Allerdings haben die einen Kodex "ohne GV" ua, soviel ich weiss und grenzen sich damit bewusst vom "nornalen" Sexgewerbe ab, um eben genau nicht so stark stigmatisiert zu werden.
Ähnlich bei Sexualbegleitern, die Sinnlichkeit für Menschen mit Handicap und sehr betagte Menschen anbieten.
Diese machen immer wieder Öffentlichkeitsarbeit, und in der Gesellschaft tut sich was betreffend Verständnis dafür, zB Menschen in Pflegeheimen Sex zu ermöglichen. Dort reagiert die Gesellschaft immerhin offener: "Oh das ist aber toll, dass es sowas gibt!"
Mein Wunsch ist es halt, dass auch Männer ohne Handicap und ohne Wunsch nach Tantramassage, Akzeptanz erfahren, ihre Sexualität bei einer (freiwillig arbeitenden) Anbieterin ausleben zu können. Genauso wie diese Anbieterinnen anerkannt werden mögen als Menschen, die eine SEHR wichtige Arbeit erfüllen! Frieden reinbringen, weil ganz viele Männer dank ihnen NICHT Schädliches wie sexuelle Übergriffe oä tun werden. Oder einfach nur schon ausgeglichener sind im Alltag, ein fröhlicherer Familienvater, konzentrierterer Geschäftsmann 😉. Oder ein Single "Boy" (ü18, möchte bloss mal Boy schreiben, weil umgekehrt oft von Girl gesprochen wird) der dank seinen Besuchen bei einer Sexarbeiterin ein schönes Sexleben hat, sich selbst entdeckt und dadurch Selbstvertrauen aufbaut, um bald eine Freundin zu haben.
Das ist jetzt mit wenigen Worten sehr einfach ausgedrückt, kann man bestimmt ausgeklügelter formulieren und viel ergänzen - aber so ist es doch!
Mal sehen, vielleicht geh ich ja irgendwann selbst an die Öffentlichkeit? Vielleicht wenigstens mit einem Buch oder Blog?
Wenn jede Sexarbeiterin von uns hier, einen authentischen Blog führen würde - das sollte auch schon ein wenig helfen - was meint ihr?
"Freier" könnten genauso in einem ehrlichen Blog ihre Erlebnisse und Überlegungen teilen! (Das Wort Freier finde ich überhaupt nicht "schlimm", weil es doch die Freiheit des Kunden betont - oder nicht?)
Antwort auf Beitrag 93981
Es dürfte schwierig sein Fürsprecher zu finden.
Wohl leider sehr wahr...aber schwierig ist noch nicht unmöglich😉
Prostitution ist eine Wahl, und kein Zwang (Menschenhandel mal ausgenommen). Jeder kann sich frei entscheiden, erotische Dienstleistungen anzubieten oder in Anspruch zu nehmen.
Auch hier bin ich ganz bei Dir. Nur haben ebenso Schreiner/innen, Pfleger/innen, Zugführer/innen, Buchhalter/innen...alle mal gewählt und doch sind alle in Verbänden und Gewerkschaften organisiert und haben teils auch Vertreter in der Politik. Autohändler hatten mal den Ruf weg als "Rosstäuscher", staatsnahe Betriebe waren "moderne Wegelagerer" und im Gesundheitsbereich wimmelte es von "Quacksalbern". Dass heute allgemein die schwarzen Schafe eher differenziert genannt werden und sich der Grossteil der betroffenen Branchen einer hohen Akzeptanz und gar Achtung erfreut ist auch Resultat von langer, aufwendiger Öffentlichkeits- und Politikarbeit. Deswegen sollte auch für das Sexgewerbe nicht die Flinte ins Korn geworfen werden, aller Schwierigkeiten und Widerstände zum Trotz.
Antwort auf Beitrag 93982
Das ist vollends richtig. Selbst wenn nun manche Anbieterinnen und Kunden mit Name und Gesicht für das Gewerbe öffentlich einstehen und sich einsetzen würden wäre es aktuell noch zum scheitern verurteilt und die Exponenten würden den Schaden davontragen. Da müsste erst Vorarbeit geleistet werden, eben von einer Drittstelle. Deswegen ploppte bei mir die Frage auf, ob nicht einer der Vereine ihr Engagement intensivieren und erweitern würde und dieser Dienstleistung zu mehr Sichtbarkeit und Präsenz in der öffentlichen (und auch politischen) Wahrnehmung verhelfen kann.
Antwort auf Beitrag 93981
JungleKing hat es auf den Punkt gebracht.
Schöne Idee mit dem Büdnis, aber in einer Gesellschaft, in welcher schon "geregelter" Sex ein Tabuthema ist, kann man nicht davon ausgehen, dass die Leute (insbesondere die Kunden, die durch ein Comingout vermutlich überwiegend viel zu verlieren haben) hinstehen und für ein besseres Image des Sexgewerbes kämpfen...
Antwort auf Beitrag 93979
Da werden ganz viel Wahrheiten zusammengetragen von Euch allen die aufzweigen, wie verzwickt die Sache für alle ist, die irgendwie mit dem Gewerbe in Berührung sind.
Ich gewinne den Eindruck, dass Öffentlichkeitsarbeit für dieses Gewerbe mit dem Ziel, höhere Akzeptanz zu schaffen, über eine Drittstelle geleistet werden müsste.
Es dürfte schwierig sein Fürsprecher zu finden. Prostitution ist eine Wahl, und kein Zwang (Menschenhandel mal ausgenommen). Jeder kann sich frei entscheiden, erotische Dienstleistungen anzubieten oder in Anspruch zu nehmen. Da möchten sich nur die wenigsten mit Gesicht und Namen in der Öffentlichkeit sehen.
Das kann man nicht mit Diskriminierung wegen Homosexualität oder auf Grund einer Behinderung vergleichen, wo die Betroffenen für ihre Rechte eingestanden sind, weil sie ihre Situation nicht ändern können. Da finden sich auch eher Dritte, die für die Rechte von Dritten hinstehen und mit den Menschenrechten argumentieren.
Das ist bei Prostitution wesentlich schwieriger, da wird schon um die Auslegen der Menschenrechte für oder gegen die Prostitution gestritten.
Antwort auf Beitrag 93948
Da werden ganz viel Wahrheiten zusammengetragen von Euch allen die aufzweigen, wie verzwickt die Sache für alle ist, die irgendwie mit dem Gewerbe in Berührung sind.
Ich gewinne den Eindruck, dass Öffentlichkeitsarbeit für dieses Gewerbe mit dem Ziel, höhere Akzeptanz zu schaffen, über eine Drittstelle geleistet werden müsste. Wenn man mit "verein prostitution" auf online-Suche geht finden sich etliche Links. Diese Vereine engagieren sich allerdings (noch) nicht oder nur sehr, sehr selten öffentlichkeitswirksam. Aber mit einer solchen Organisation könnte wohl am ehesten ein Schritt nach vorne getan werden.
Antwort auf Beitrag 93969
Ich bewundere die Frauen, die sich trauen, aus ihrer Deckung zu kommen und öffentlich zu ihrer Tätigkeit als Sexworkerin zu stehen. Allerdings handelt es sich meistens um Damen, die hauptberuflich in der Branche arbeiten. Auch wenn sie so der sozialen Ächtung mancher Außenstehenden ausgesetzt sind, können sie weiterarbeiten. Bei Freiern (wie ich dieses Wort hasse - warum heißen Kunden von Sexworkerinnen so? Kenne keine andere Dienstleistungssparte mit einem eigenen, abschätzigen Begriff für Kunde) ist das etwas anders gelagert. Viele haben zu Hause eine Frau und zudem einen „bürgerlichen“ Job. Auffliegen bedeutet oft Scheidung (mit allen Konsequenzen, insbesondere finanziellen) und wenn der Chef und die Kollegen in der Bude aus der Öffentlichkeit davon erfahren, ist bestenfalls nur die anstehende Beförderung im Eimer. Die Lästereien kommen gratis dazu.
Ein breit gefächertes gesellschaftliches Umdenken wird noch sehr lange auf sich warten lassen, leider. Das monogame Beziehungsmodell liegt bei Umfragen in der Gesellschaft immer noch unangefochten an der Spitze. Kein Wunder, dass so viel und heimlich fremdgegangen wird.
Antwort auf Beitrag 93969
Genau das ist der große rosarote Elefant im Raum: Die fehlende Akzeptanz! Es wäre so einfach ...
Antwort auf Beitrag 93948
Könnte mit dieser Ansichtsweise konkret etwas im Sinne der allgemeinen Akzeptanz unternommen werden?
Ohne Sichtbarkeit gibt es keine Akzeptanz. Das heißt, der Dialog mit den Gruppen, deren Akzeptanz man erreichen will, ist unabdingbar. Es gibt immer wieder Prostituierte, die das wagen, aber von Freiern habe ich das noch kaum gehört.
Wer will, dass die Gesellschaft Prostitution akzeptiert, muss mit der Gesellschaft über Prostitution reden. Es gibt keinen anderen Weg, als selbst aus der Deckung zu kommen.
Ich denke eine Interessengemeinschaft von Gästen und Anbieterinnen ist hoffnungsfrei.
Zu dem ich den Eindruck habe, dass sie schon untereinander sich gegenseitig das kalte Wasser auf der Toilette nicht gönnen. Länderspezifische und angebotsspezifische Differenzen.. die Domina schaut auf die 'Hure' runter. Die CH- residente auf die 90tägigen, Massierende auf Kopulierende, Clubladies auf Wandernde..etc..etc.. etc..
Wäre schon schön sie würden eine Art Interessengemeinschaft nur schon wünschen, geschweige denn auch bilden.
Man kann sich ja in jedem anderen Dienstleistungssegment die Frage stellen, ab wann wird eine Kunde oder ein Gast zu einem Freund oder Freundin im platonischen oder dann auch im erotischen Sinn.
Hat mich mein Coiffeur (30+ Jahre) schon mal zum Znacht eingeladen, obwohl wir 'dicke' Freund sind? Lieber nicht - ich lebe möööglichst vegan
Besonders erschwerend: Ich habe es ebenfalls bis zu einem gewissen Grad probiert. Frauen aus der Erotikszene die bei mir im Studio Bilder machen mehr oder wenige im normalen Leben als 'Freundin' in meinen Bekanntenkreis einzubeziehen.
Umgekehrt ging oder geht es ein wenig besser. Der Sohn der an einer nahe gelegenen Uni studiert, die Eltern die mal in der Schweiz ein paar Tage weilen. Einen Ausflug zusammen auf einen Berg..das geht mit leichten Thema-Abstrichen.. aber umgekehrt.???
Schweizerinnen wären rein theoretisch ein wenig eifacher, aber die fürchten ja, dass ihre erotischen Tätigkeit auffliegt wie der Teufel das Weihwasser.. also Fotos machen, (bar)bezahlen.. wenn nicht unbedingt nötig keine privaten Informationen..
Es kann Jahre dauern, bis eine gewisse Stabilität und Vertrauen entsteht und ein paar blöde Situationen und es ist alles wieder im Eimer.
Die ursprüngliche Frage lautet, ob wir uns nicht irgendwie "verbünden" sollten und uns gegenseitig in der nach wie vor nicht voll akzeptierten Dienstleistung gegenseitig unterstützen sollen. Und da muss es ein klares und bekennendes eindeutiges "JA" geben.
1.5 Millionen Männer gehen zu ungefähr 20'000 inserierenden Freudenmädchen (m/w/d). Wer sich diese grosse Zahl vorstellt, erkennt welche Möglichkeiten es geben könnte. Allerdings ist und bleibt es eine Minderheit, die somit abhängig ist davon was die Mehrheit entscheidet.
Wenn mit der grauen Vorzeit verglichen wird, kann schon erkannt werden dass sich hier schon einiges an Positivem getan hat. Wenn die sogenannten "schwarzen Schafe" verschwinden, kann da durchaus etwas werden.
Was die Freundschaft zwischen den Anbieterinnen und den Kunden betrifft, ist da am ehesten das Märchen von "Pretty Women" zu nennen. Eine romantische Film-Story, die so kaum wahr werden wird. Am ehesten vorstellen könnte ich mir eine indirekte "Partnerschaft" mit einer Frau aus der Massage. Da sind die Kontakte nicht so intim wie in einem Bordell. Dass es bei dem doch eher rollenbasierten Spiel zwischen den beiden Bettgefährten funken könnte scheint eher die Ausnahme zu sein - wenn überhaupt. Die Frage ist doch, wer sucht wen oder was und zu welchen Interessen.
Antwort auf Beitrag 93954
Ich werfe mal provokativ in die Runde: Wenn du einen Freund willst, lege dir einen Hund zu! Auch Freundschaften (unter Menschen) sind keineswegs gratis, sondern bedürfen ständiger Pflege und Investition. Man muss sich füreinander Zeit nehmen und gegenseitig hin und wieder helfen oder auch mal eine Runde bezahlen. Kleine Geschenke erhalten bekanntlich die Freundschaft. Als Mann Gratis-Sex zu bekommen ist mit etwas Glück und Einsatz zwar möglich (insbesondere in jungen Jahren), wobei „Einsatz“ wiederum „Investition“ bedeutet und somit das Gratis-Argument relativiert. Und Sex in einer Beziehung ist nicht gratis, es handelt sich einfach um Sex im Rahmen eines Gesamtpakets (wobei eines der teuersten Gesamtpakete „Ehe“ heisst). Ich muss immer lachen, wenn einer behauptet, er müsse für Sex nicht bezahlen, weil er es zu Hause gratis erhalte. Jetzt werden einige einwenden, dass der Sex zu Hause dafür mit „echter“ Liebe verbunden wäre. Doch auch hier gilt: Diese Liebe ist nicht gratis, sondern an Bedingungen gebunden. Hierzu habe ich kürzlich eine weitere provokante These gelesen: „Die einzige Frau in deinem Leben, die dich bedingungslos liebt, ist deine Mutter“.
Antwort auf Beitrag 93948
Ich freue mich, dass das Thema Anklang findet und interessante Gedanken ausgetauscht werden.
Eva hatte schon recht, dass die Bezeichnung "Verbündete" einen konspirativen Beigeschmack innehat. Ihre Antwort auf einen meiner Posts in einem anderen Thread hat bei mir ganz spontan einen Gedanken ausgelöst an dem ich hängenblieb. Dass Sexarbeiterinnen wie auch Freier gesellschaftlich offiziell geächtet werden zwingt sie in der Tätigkeit und deren Beanspruchung in eine gewisse Anonymität. Insofern besteht eine Gemeinsamkeit die an sich schon ein gewisses Mass Vertrautheit verschafft. Eine wirklich treffende Definition dazu fehlt mir auch gerade noch. Aber dieser Gedanke hatte doch etwas spannendes an sich...und irgendwie auch erwas schönes...
Antwort auf Beitrag 93957
Ja vielleicht ist "freundschaftlich" weniger missverständlich ausgedrückt als "Freundschaft". LG Eva
Antwort auf Beitrag 93956
Freundschaft finde ich auch einen etwas schwierigen Begriff.
Ich begegne den Frauen mit Respekt und Anstand. Es gibt ein, zwei Frauen, die ich regelmässig besucht habe, da weiss ich etwas mehr von ihrem Privatleben, und entsprechend baute sich da auch eine gewisse Verbundenheit auf, aber von tiefer Freundschaft würde ich da nicht sprechen. Mehr von einer guten Geschäftsbeziehung, in der ich den Geschäftspartner schätze.
Antwort auf Beitrag 93955
Aber was Eva da schreibt, klingt vielversprechend! 🥰
Es ist so. Die meisten meiner Besucher kommen wieder und wieder zu mir, weil ich sie eben nicht enttäuscht habe. Und da entwickelt sich durchaus ein freundschaftliches Verhältnis.
Das sehe ich persönlich völlig anders. Bei einer Freundschaft gibt's keine monetären Absichten.
Schlussendling verkauft eine Prostituierte ihren Körper gegen Geld, da gibt es nichts schönzureden.
Niemand redet da etwas schön - aber eben auch nicht schlecht. Beispiel: Ich habe ein durchaus freundschaftliches Verhältnis zu meiner Coiffeuse, obschon ich sie ja für Ihre Dienstleistung bezahlen muss.
Und by the way: Mein Körper ist
unverkäuflich. Der gehört Zeit meines Lebens nur mir. Aber man darf meinen Körper erotisch geniessen, wenn mir jemand sympathisch ist.
Antwort auf Beitrag 93948
Es ist schön, wenn eine wunderbare respektvolle wertschätzende, in der Seele guttuende freundschaftliche Geschäftsbeziehung entstehen kann, die trotz dem klaren Rahmen sehr tief geht und die niemand missen will. ❤️
Antwort auf Beitrag 93951
"Freundschaft" oder "befreundet" gefällt mir besser. Meine Besucher sind für mich gute Freunde.
Das sehe ich persönlich völlig anders. Bei einer Freundschaft gibt's keine monetären Absichten.
Schlussendling verkauft eine Prostituierte ihren Körper gegen Geld, da gibt es nichts schönzureden.
um beim Thema zu bleiben: die Prostitution fristet ein Schattendasein, wenige stehen öffentlich dazu, Prostituierte wie auch Freier. Es geschieht vieles versteckt, was die Kriminalität erleichtert aber die Akzeptanz erschwert.
Antwort auf Beitrag 93948
Ja, diese Idee ist natürlich sehr reizvoll. Aber ob wir das gemeinsam für ein besseres "Image" nutzen können ist eine andere Frage.
Vorerst muss ja auch festgestellt werden, dass die Sex und Begleitungs - Arbeit in den letzten Jahren doch etwas aufgewertet wurde. Dazu haben natürlich Internet und Kontaktportale beigetragen. So gibt es doch unter anderem T....r, wo du dich auf Prtnersuche machen kannst und auch online gibt es viele Möglichkeiten Kontakt zu knüpfen.
Was einfach nach wie vor gilt sind diese zwei Vorutreile:
1. Männer die zu Prostituierten gehen finden keine andere Möglichkeit für Kontakt oder Sex -
2. Frauen im Erotikgewebe sind für jeden gegen Geld zu haben.
Auch wenn ich während meiner Besuche die Girls immer und in allem respektiere, wir eine freundschaftliche Zeit haben und ich mich manchmal in die entsprechende Dame "verliebe" habe ich doch nicht das Gefühl, dass da etwas mehr entstehen könnte als während der gebuchten Zeit möglich ist. Ja klar, als ich noch jünger war hatte ich durchaus öfters das Gefühl es wäre vielleicht mehr möglich als nur der kurze Sex, aber das hat sich dann auch nie konkretisiert.
Vielleicht wird es in nächster Zukunft Veränderungen geben. Aber solange es noch aktive Kreise gibt wo das bekämpfen ist und bleibt es noch ein Wunschdenken.
Ein spannendes Thema. Für mich klingt das Wort "Verbündete" allerdings zu sehr nach Konspiration und Politik. Aber ich weiß schon was du damit meinst.
"Freundschaft" oder "befreundet" gefällt mir besser. Meine Besucher sind für mich gute Freunde.