Tantramassage hat ja immerhin einen Förderverein. Allerdings haben die einen Kodex "ohne GV" ua, soviel ich weiss und grenzen sich damit bewusst vom "nornalen" Sexgewerbe ab, um eben genau nicht so stark stigmatisiert zu werden.
Ja, und das ist so auch super und superwichtig. Die allgemeine Stigmatisierung ist ja das Hauptbroblem das direkt beteiligte verständlicherweise davon abhält sich sichtbar für Umstände zu engagieren die eine Selbstverständlichkeit sein sollten. Deswegen kann wohl bei der aktuellen Ausgangslage nur von Organisationen Bewegung in die Sache gebracht werden, in denen die Beteiligten eben nicht als Anbietrinnen aktiv sind. Die einzelnen Vereine (Xenia, Lysistrada, Verein-Lisa etc.) leisten zweifelsohne sehr wertvolle Arbeit und leisteten in den letzten 20-30Jahren grossen Anteil an wichtigen Verbesserungen für Anbieterinnen im Gewerbe. Auf den jeweiligen Webseiten finden sich teils auch äusserst interessante Fakten und Infos.
Aufgrund der Finanzierungsmöglichkeiten sind jedoch auch diese stets mit "angezogener Handbremse" auf der Fahrt. Ich denke, am Willen, mehr zu bewegen, mangelt es da nicht.
Ähnlich bei Sexualbegleitern, die Sinnlichkeit für Menschen mit Handicap und sehr betagte Menschen anbieten.
Diese machen immer wieder Öffentlichkeitsarbeit, und in der Gesellschaft tut sich was betreffend Verständnis dafür, zB Menschen in Pflegeheimen Sex zu ermöglichen. Dort reagiert die Gesellschaft immerhin offener: "Oh das ist aber toll, dass es sowas gibt!"
Dass da mal eine Hemmschwelle fällt war ja auch längst überfällig. Aber es hat mich auch sehr ins "Grübeln" gebracht🤔 Für Menschen mit Beeinträchtigung ist es als "toll" angesehen, dass solche Dienste in Anspruch genommen werden können...wie denken wohl Leute, die sich in diesem Kontext so begeistert äussern, darüber, wenn sie wissen, dass der Bruder/Vater/beste Freund solche "Libesdienste" beansprucht oder die Schwester/beste Freundin solche anbietet? Ich kann mir gut vorstellen, dass einigen davon nicht unbedingt "toll" als erster Ausdruck über die Lippen kommt.
Und das hinterlässt bei mir einen schalen Geschmack. Zumal ich es selbst erfahren habe, dass wenn Leute die in einer Institution untergebracht sind, eben für Leute mit Beeinträchtigungen oder in Alters-/Pflegeheimen, mit jemand anderem der da auch wohnt, intim wird, dann sehen sie sich nicht selten fassungslos entrüstetem Personal gegenüber. Da empfinde ich es dann gleich mehrfach für alle Seiten abwertend, wenn eine professionelle Dienstleisterin "toll" ist...wenn sie ihre Dienste aber Männern ohne Beeinträchtigung anbietet ist sie eine "Schlampe"...🤔...wie geschrieben: es "grübelt noch in mir...
Mein Wunsch ist es halt, dass auch Männer ohne Handicap und ohne Wunsch nach Tantramassage, Akzeptanz erfahren, ihre Sexualität bei einer (freiwillig arbeitenden) Anbieterin ausleben zu können.
Genau so ist es!!!
Und um wieder näher ans Ursprungsthema zu rücken:
Wenn jede Sexarbeiterin von uns hier, einen authentischen Blog führen würde - das sollte auch schon ein wenig helfen - was meint ihr?
"Freier" könnten genauso in einem ehrlichen Blog ihre Erlebnisse und Überlegungen teilen!
Gute Überlegung!