UN Sonderberichterstatterin kritisiert legale Sexarbeit

#89213 Massagefee
Das Sommerloch steht schon in den Startlöchern 🙂 Und schon geht's wieder los.... https://www.blick.ch/schweiz/un-sonderberichterstatterin-kritisiert-legale-sexarbeit-die-schweiz-gehoert-zu-den-zuhaelterstaaten-id19865845.html

Da bekomme ich beim Lesen grad nen richtig dicken Hals ! Ich möchte damit nicht verharmlosen, das es in diesem Gewerbe leider auch krasse Missstände und Ausbeutung gibt ! Aber was hier jetzt grade wieder aus der feministischen Ecke kommt.......NEIN DANKE !.Mehr schreibe ich dazu lieber nicht, obwohl mir noch einiges auf der Zunge läge, was allerdings nicht wirklich mit der Nettiquette des Forums kompatibel wäre....

Oder wie seht ihr das ?

Liebe Grüsse von der Massagefee

Antworten 21 NEU > ALT

#89240 Pattaya69
Antwort auf Beitrag 89239
Es ist absolut korrekt, eine Frau «verkauft» natürlich nicht ihren Körper. Wenn sie etwas verkauft, dann ist es eine Dienstleistung oder die Zeit  Der Begriff stammt wohl eher aus einer Zeit, wo man noch nicht so über die sexuellen Dienste der Frauen sprechen/schreiben konnte oder wollte. Ich gehe davon aus, dass dieser «Ausspruch» einfach eine veraltete Form ist. Ausserdem ist es ja auch die einzige Art, wo sich die Allgemeinheit etwas darunter vorstellen kann. Wenn ich zum Beispiel von Französisch schreibe, verstehen es vielleicht nicht alle. Und es ist irgendwie auch etwas merkwürdig, «Verkauf von Französisch» zu schreiben.

Ebenfalls werden Begriffe wie «er hat seine Ûberzeugung verkauft» oder gar «er hat seine Seele verkauft» im Sprachgebrauch öfters verwendet. Von daher kann ja auch nicht von einem Verkauf im eigentlichen Sinne gesprochen werden.

Diese Begriffe sind eher als Umschreibung zu verstehen und natürlich nicht im Sinne von echtem Handel oder Markt zu verstehen.
#89239 natural
Antwort auf Beitrag 89238
Genau: Keine Frau verkauft sich oder ihren Körper. Auch ich nicht. Mein Körper gehört ganz alleine mir. Aber ich stelle mich mit meiner Persönichkeit, mit meinem Körper und meiner Erotik für schöne Stunden zu Verfügung🙂.
#89238 Vinty
Antwort auf Beitrag 89213
Wa für ein absurder Begriff:
Ob eine Frau gerne ihren Körper verkauft ist natürlich bei jeder Frau anders.

Bitte gut einpacken, ich werde sie zu Hause dann auf den Balkon stellen.. juhuii ich habe einen Frauenkörper gekauft..

Im besten Fall verkauft eine Person eine Dienstleistung.
Im schlechtesten Fall wird das zur Verfügung stellen von bestimmten Körperpartieren mehr oder weniger erzwungen . von einem Manager, eine Hausdame oder sonstig widrigen Umständen..

Also lasst Quatschbergriff 'ihren Körper verkauft'  in der Schublade
Körper die verkauft werden, oder Organe davon sind eine gaaanz andere und richtig scheussliche Abteilung..

Natural kann sicher gut aus der Sicht eine Frau berichten. Wenn es ihr wirklich Spass macht, wenn sie wirklich was spürt, das über eine Pflichtabwicklung mit vorgespielter Erfreuung hinaus geght - wo die Grenze von Körper und Gefühlen singend und jubilierend verlaufen..

.
#89233 natural
Antwort auf Beitrag 89232
Das ist vermutlich eine schwierig zu beantwortende Frage.

So schwierig ist die Frage gar nicht zu beantworten: Wenn du real vor einer Frau stehst, merkst du sofort, was los ist. Ob sie Spass hat oder nicht und ob sie ein Pseudo-gute-Laune-ich-bin-naturgeil-Programm abzieht. Einfach in die Augen schauen! Sehr oft merkt man aber auch schon an den Inseratetexten, was los ist....
#89232 Pattaya69
Das ist vermutlich eine schwierig zu beantwortende Frage. Ob eine Frau gerne ihren Körper verkauft ist natürlich bei jeder Frau anders. Einerseits gibt es schnell verdientes Geld, allerdings werden da nicht alle ganz glücklich sein.
Zitat:  Ob es die meisten Frauen sind, die das in der Schweiz freiwillig und gerne machen -


Was natürlich zu hoffen ist, dass es freiwillig ist - zumindest auf freiwilliger Basis und keine erpressererischen oder zwangsmässigen Hintergründe hat. Denn ich meine, gehen wir alle gerne zur Arbeit. Einerseits ja, wenn und damit wir dabei zufrieden und glücklich sind und einen Sinn im Leben finden - anderseits natürlich auch nur damit wir mit dem Lohn unseren Lebensstandard finanzieren können. Statt jeden Morgen um fünf, sechs oder sieben Uhr aufzustehen und bis nachmittags zu arbeiten würde ich ja auch viel lieber mich irgendwo entspannen und mich einem schönen Hobby widmen.

Und nebenbei brauche ich ja auch die "Kohle", damit ich zu den Dienstleisterinnen gehen kann und sexuelle Dienste geniessen darf...
#89231 natural
Antwort auf Beitrag 89230
Es ist schon so: Der Absurdität der Realität ist nur noch mit der Satire beizukommen. 
Die UN-Sonderberichterstatterin Reem Alsalem hat vor drei Jahren nach der Ûbernahme der Taliban in Afganistan betont, man müsse auch religiöse und traditionelle Führer miteinbeziehen. Nun will sie uns nun erklären, wie Frauen zu leben haben. Prostitution soll also verboten werden, obwohl das die meisten Frauen doch freiwillig machen und damit auch gutes und schönes Geld verdienen.

Ob es die meisten Frauen sind, die das in der Schweiz freiwillig und gerne machen - da wäre ich mir nicht so ganz sicher. Aber wie auch immer: Das geht ins gleiche absurde Kapitel, wie die Aussage des deutschen Verfassungsschutz-Chefs Thomas Haldenwang, welcher im Demokratie-feindlichen Kalifat «eine denkbare Staatsform» sieht. 
Nun gut: Zum Glück sind wir nicht in Deutschland, sondern in der Schweiz, wo der gesunde Menschenverstand immer noch die Oberhand hat. Bei uns werden Aussagen von UNO- oder EU-Exponenten relativiert (vergleiche Klimaseniorinnen-Urteil des EGMR).
#89230 Pattaya69
Antwort auf Beitrag 89229
Die UN-Sonderberichterstatterin Reem Alsalem hat vor drei Jahren nach der Ûbernahme der Taliban in Afganistan betont, man müsse auch religiöse und traditionelle Führer miteinbeziehen. Nun will sie uns nun erklären, wie Frauen zu leben haben. Prostitution soll also verboten werden, obwohl das die meisten Frauen doch freiwillig machen und damit auch gutes und schönes Geld verdienen.
#89229 PeachBall
Antwort auf Beitrag 89228
Viele Frauen sehen sich aber nicht als Opfer


Genau das ist der Punkt. Da gibt es Institutionen und Einzelpersonen, welche nicht akzeptieren wollen oder können, dass Frauen das was sie tun, freiwillig tun. Ganz einfach weil es in ihrer Gedankenwelt nicht möglich zu sein scheint, dass jemand freiwillig sich sexuell gegenüber Personen virtuell oder in real präsentiert und das auslebt. In der heutigen Zeit tun dies genauso Männer und Transsexuelle. Solange niemand geschädigt wird, sollte und muss man dies akzeptieren.
#89228 allan
Antwort auf Beitrag 89218
Zumindest würde es von mir aus gesehen helfen wenn:
Ihre Forderungen: Die Staaten sollen Prostitution und Pornografie als ein System von Ausbeutung und Gewalt anerkennen
Das wäre schon mal ein Ausgangspunkt finde ich...

Erstens ist es ziemlich schwierig, Prositution und Pornografie gleich zu behandeln. Pornografie kann eine Frau ja auch ganz alleine machen, mit dem Dildo vor der Webcam (Ob man damit reicht wird, ist natürlich eine andere Frage).
Und was soll eine Anerkennung als System von Ausbeutung und Gewalt bringen? Das ist dann reine Symbolpolitik, und bringt nichts, ausser dass die Frauen dann den Status als Opfer haben. Viele Frauen sehen sich aber nicht als Opfer, aber sie werden abgewertet, weil man ihnen damit den Status als selbständige Unternehmerin aberkannt. Ich bestreite nicht dass es Probleme gibt, aber mit Symbolpolitik ist niemandem geholfen.
Angebote zur Risikoverminderung in der Sexarbeit im Zusammenhang mit Drogengebrauch

Da ist die Prostitution leider nicht die einzige Branche, in der das Personel zu Drogen oder Medikamenten greift, um den Arbeitsdruck zu bewältigen. Ich finde das nicht gut, aber immerhin gibt es da ein Verständnis für das Problem, das in anderen Branchen teils fehlt.
Das nimmt man systemisch in Kauf, damit eine Miiliardenbranche sich weiterhin, auf Kosten der Sexarbeitenden, bedienen kann. UND DER Staat verdient mit...

Das ist ihn mehrfacher Hinsicht billige Polemik. Einerseits werden die Umsätze der Branche regelmässig zu hoch geschätzt, andererseits verdient der Staat an ALLEN legalen Tätigkeiten mit. Es wäre viel schlimmer, wenn die Branche keine Steuern und Sozialabgaben bezahlen würde.
Wie andere schon ausgeführt haben, es gibt auch andere Branchen mit Missbrauch und teilweise schlechten Arbeitsbedinggungen (Baugewerbe, Gastronomie, Pflege, Reinigungsbranche, etc.), dort verdient der Staat auch mit (kriminelle Marktteilnehmer enziehen sich dem durch systematisches Nichtzahlen von Sozialabgaben und anschliessendem Konkurs).
#89226 natural
Antwort auf Beitrag 89224
Es sind überall die selben Mechanismen im Gang, wenn Frauen (und auch Männer) ausgenutzt werden:  Haushaltshilfen, Pflegerinnen, Prostituierte und und und... Aber man kapriziert sich auf die Stigmatisierung der Prostitution, statt das Missbrauchs-Problem von Grund auf anzugehen. Wie das gehen würde, habe ich in meinem letzten Post bereits geschrieben.
#89224 Leckbube
Antwort auf Beitrag 89222
Kürzlich wurde in den Medien in D und CH über den Abrechnungsbeschiss bei den so genannten, privaten Pflegedienstagenturen berichtet. Nebenbei werden die ausländischen Pflegerinnen mit einem Hungerlohn für ihren 24/7 Einsatz abgespeist...

Danke Massagefee...genau an solche Beispiele habe ich gedacht als ich meinen Post geschrieben habe.
#89223 Titlover
Antwort auf Beitrag 89222
Ich könnte ein Buch schreiben....🙂 

DAS ist ein Buch, das ich gerne lesen würde!
#89222 Massagefee
@Vinty: ganz so direkt wie Eva hätte ich mich jetzt nicht ausgedrückt 🙂

"Entweder hast du nicht genau gelesen, was wir Frauen hier geschrieben haben oder du willst uns absichtlich dumm hinstellen." 

Dein Betrag hat allerdings schon, mehr oder weniger zwischen den Zeilen, einen ziemlich abwertenden Beigeschmack speziell gegenüber mir und Eva. Und nur weil ich mich hier bis jetzt immer sehr zurückhaltend geäussert habe, mir fehlenden Realitätssinn zu unterstellen, das ist ne ganz andere Hausnummer.....

Ich kann dir versichern, wenn ich zu diesem Thema richtig Dampf abgelassen hätte, würde der Admin mich garantiert lebenslänglich sperren 🙂 Oder wie mein Gyn mal zu mir meinte: " Hach, ich brauche ein Skalpell um jemanden zu sezieren. Du machs dat ma so ganz locker, flockisch, nebenbei ausm Handgelenk verbal !" 

Du hast keine Ahnung wie lange ich schon in diesem Gewerbe arbeite ( sehr lange), hinter was für vielfältige Kulissen und manchmal auch Abgründe ich geschaut habe, die ein Kunde niemals zu Gesicht bekommt. Und manche Zuhälter haben bis heute keinen blassen Schimmer, wieso das ein oder andere Mädchen plötzlich über Nacht unauffindbar war.....Hexen...äh....Zauberinnen fliegen heutzutage nämlich nicht mehr mit dem Besen zur Arbeit, sondern fahren mit dem  Auto (mit geräumigem Kofferraum). Nicht ganz ungefährlich solchen Typen, mit so speziellem "Gepäck" unter der Nase durchzufahren und am nächsten Tag da wieder zum arbeiten hin zu gehen, damit es nicht offensichtlich ist...... 

Möchtest du noch mehr Realität ?  

Weisst Du wie viele Mädels ihrem Zuhälter mit dem Geldkuvert regelrecht hinterher rennen ? Selbst schon gesehen ! Wenn man dann das Mädel fragt: " Sag mal, bist du bescheuert ?" dann werden die pampig ! So nach dem Motto: " Mein Schatz muss nicht arbeiten gehen....." etc, etc. Da stehste dann daneben und denkst nur so: " Lieber Gott, wenn du schon mit Hirn um dich wirfst, dann triff bitte auch...." 

Ich könnte ein Buch schreiben....🙂 

Für die organisierte Kriminalität sind andere Branchen mittlerweile viel lukrativer und riskoärmer, weil man da ganz legal (unter anderem staatliche) Geldquellen anzapfen kann. Kürzlich wurde in den Medien in D und CH über den Abrechnungsbeschiss bei den so genannten, privaten Pflegedienstagenturen berichtet. Nebenbei werden die ausländischen Pflegerinnen mit einem Hungerlohn für ihren 24/7 Einsatz abgespeist...

@den Admin: falls mein Beitrag zu bissig ist bitte löschen 😇

äs Grüessli von der Massagefee
#89221 natural
Antwort auf Beitrag 89220
Sorry Vinity- aber du diskutierst im Moment ideologisch und ohne rationale Grundlagen. Zwei Beispiele:
Das nimmt man systemisch in Kauf, damit eine Miiliardenbranche sich weiterhin, auf Kosten der Sexarbeitenden, bedienen kann. UND DER Staat verdient mit...

Was ist das bloss für eine pauschalisierende Opferlegende. An mir und an vielen anderen Frauen in der Schweiz bedient sich überhaupt niemand! Ausser der Staat, dem ich Steuern abliefern darf. Aber das betrifft ja alle Menschen in unserem Land. 
Oh was für eine Verwechslung!  Prostitution dem Risiko für schlimmen, ja tödlichem Ausgang gleich zu stellen?

Der Vergleich ist überhaupt nicht an den Haaren herbeigezogen. Im kriminellen Sex-Millieu kommts immer wieder zu Todesfällen, seis durch körperliche Gewalt, Waffen oder auch Drogen! 

Aber in einem stimme ich dir zu: 
Ein Verbot ist sicher keine Lösung

Und deine Folgefragen sind spannend: 
Braucht es überhaupt eine Lösung? Und wie sähe die aus?

Ja klar braucht es eine Lösung solange es in der Schweiz Zwangsprostitution und Nötigung von Prostituierten gibt. 
Die Lösungsansätze sind natürlich komplex:
- Einschränkung der ungezügelten Personenfreizügigkeit.
- Revision/Neuausrichtung der im Moment herrschenden Flüchtlingspolitik, welche Missbrauch begünstigt.
- Konsequentes Einschreiten der Behören bei Verdachtsfällen von Misshandlungen und Zwangsprostitution!
- Gesellschaftliche Enttabuisierung und Entstigmatisierung der Prostitution. 

Ich weiss - das klingt alles einfacher, als es in der Realität ist.
#89220 Vinty
Antwort auf Beitrag 89219
Oh was für eine Verwechslung !!

Strukturelle, institutionelle und in Kauf genommene Gewalt mit schweren Unfällen auf ein ähnliches Risikopotential zu stellen..

Und genau das selbe gilt für die Prostitution.

Prostitution dem Risiko für schlimmen, ja tödlichem Ausgang gleich zu stellen ?

Da wird halt mal eine mit einem Messer am Hals zu was gezwungen...
Oder auch mal eine Droge verabreicht, die sie willig macht...
Der Ausweis einbehalten, damit sie denkt sie könne da nicht abhauen....
Vonm Freier mit einer Faust aufs Auge belohnt....
Wenn sie nicht spurt ...
Und in ein paar Tagen bringen wir sie nach Frankfurt oder doch besser nach Graz?

Das nimmt man systemisch in Kauf, damit eine Miiliardenbranche sich weiterhin, auf Kosten der Sexarbeitenden, bedienen kann. UND DER Staat verdient mit...

Das ist das, was mir bleibt, wenn ich alles dazu lese und auch deine Einwände verstehe.
Ein Verbot ist sicher keine Lösung
Braucht es überhaupt eine Lösung?
Und wie sähe die aus?
#89219 natural
Antwort auf Beitrag 89217
Vinty- dein Post entbehrt leider jeglicher Grundlage. Entweder hast du nicht genau gelesen, was wir Frauen hier geschrieben haben oder du willst uns absichtlich dumm hinstellen. Alle haben die Missstände, die es in der Schweiz durchaus gibt angeprangert und auch Lösungswege aufgezeigt. Aber eben: Es gilt zu differenzieren!
Einfach ein paar Vergleichs-Beispiele: 
- Bloss weil es tödliche Auto- und Velounfälle gibt, soll das Auto- oder Velofahren nicht grundsätzlich verboten werden. 
- Bloss weil Flugzeuge abstürzen können, soll das fliegen nicht grundsätzlich verboten werden. 
- Bloss weil Messer töten können, sollen Messer nicht aus der Küche verschwinden.
Und genau das selbe gilt für die Prostitution.
#89218 Naivio
Antwort auf Beitrag 89214
Leider beruht die Analsysen von Frau Alsalem auf messbaren Tatsachen und genügend Studien, Berichten und  Gerichten ...

@Natural:
Zum Glück kritsiert die Schweizer Organsiation ProCoRe diesen unfundierten UNO- und EU-Bürokraten-Mist scharf.


Wen man die Schwerpnkte der Arbeit von ProCoRe anschaut, scheint das, mir zumindest, die These vom 'Zustand' der Sexarbeitenden (in CH) deutlich  zu bestätigen:

Die Aktivitäten unserer Mitglieder sind unter anderem:
Information, Unterstützung, Beratung und Begleitung bei rechtlichen, sozialen, psychologischen und medizinischen Fragen
Beratung Berufseinstieg und Berufswechsel
Unterstützung, Begleitung und Vermittlung bei Problemen mit Behörden und Betrieben
Gesundheitsförderung, Prävention von HIV / AIDS und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten
Angebote zur Risikoverminderung in der Sexarbeit im Zusammenhang mit Drogengebrauch
Vernetzung mit spezialisierten Personen und Organisationen für Triagierungen
Beratung und Unterstützung für Opfer von Menschenhandel
Öffentlichkeitsarbeit, um die Gesellschaft zum Thema Sexarbeit zu sensibilisieren
Politische Bildungs- und Lobbyarbeit


Damit ist eigentlich zureichend bestätigt, dass in der Branche der Sexarbeit Risiken und Probleme bestehen, die Beratung und Lobbyarbeit dringend benötigen.

Und sicher keine Verharmlosung der Probleme und Gefahren für Sexaerbeitende angebracht erscheint.

Der bis jetzt  gut gemeinte CH-Ansatz zu einer Liberalisierung hat eien ganze Branche aufblühen lassen, bei der eine Gruppe wenig Gutes davon, dafür aber Risiken aller Art hat: Sexarbeitende

@Naural: Als Hobby Prostituierte, die du dich hier darstellen versuchst, 
Mein erotisches Hobby will ich vorläufig sicher nicht aufgeben. 

sehe ich eher eine Ausnahme, als die Regel.. du bist aber nicht kongruent in der Ansage, denn von mir aus gesehen, bist du eine Profi-Anbieterin mit eigenem Stil  - aber dann schwinden bereits die Unterschiede.

Wie würdest du es denn regeln, wenn das Sexgewerbe regeln dürftest?

Wenn das mit dem Trafficking, Ausbeutung, Gewalt, Drogenmissbrauch etc.. aus dem System raus haben möchtest? So das Personen ohne erhebliche gesundheitliche Risiken und Nebenwirkungen sexuelle Dienstleisungen anbieten können?

UND WAS IST, wenn das nicht möglich ist. Pech für ein paar tausend Frauen? .. oder doch ein Verbot.?
(Was die Situation ja sicher schlimmer machen würde - das ist glaub commom sense)

Zumindest würde es von mir aus gesehen helfen wenn:
Ihre Forderungen: Die Staaten sollen Prostitution und Pornografie als ein System von Ausbeutung und Gewalt anerkennen

Das wäre schon mal ein Ausgangspunkt finde ich...
#89217 Vinty
Antwort auf Beitrag 89213
Der Artikel ist - gemessen an dem was der B ...k sonst so schreierisches tut, recht sachlich.

Des Pudels Kern:
Sie stellt in Genf dem UN-Menschenrechtsrat ihren Jahresbericht vor, und der hat es in sich. Sie schreibt: «Prostitution führt zu (...) vielfältigen Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen.» 
 

Versuche hier, Missbrauch aufm Bau, bei Haushalthilfen, Hotellerie etc.  bei zu ziehen, erscheinen mir kläglich.
Frau Alsalem analysiert ziemlich präzise die Situation von einem nicht kleinen Anteil von Personen in der Sex Arbeit in DACH.
Länder wie die Schweiz seien «Zuhälterstaaten». Sie profitierten von den Steuern der Prostituierten, Bordellen und Online-Unternehmen.


Das DACH als Drehscheibe von Zuhälterei, Transport- und missbräuchlichen Betriebssystemen, als marginal darstellen zu wollen, zeugt von wenig Realitätssin der 'Entrüsteten' hier im SF, zur Entrüstung von Frau Alsalem.

Das Massagefee und wie die Zauberinnen auch alle sich hier nennen, zum Glück ihre Form von NEIN DANKE nicht voll ausfahren, erscheint mir klug. Ein wenig Entrüstung zu zeigen und dann auch noch den Feminissmus mit ins angedeutete Geschimpf einzubauen erscheint mir sehr überflüssig...Wenn ein gesellschaftiliches Phänomen und der Bericht zu Gewalt an Frauen und Mädchen aufzeigt
möchte frau es nicht verharmlosen..

Tut sie aber und stellt sich damit aus meiner Sicht auf genau die Seite der 'Täter' ..
Anders herum, wie viele Frauen darf durch  Prostitution wiveil angetan werden?

Wir sind positiv überrascht.» Alsalem komme zu dem Schluss, den sie seit Jahren verträten: Das Schweizer Gesetz stelle die Struktur für die Gewalt an Frauen bereit. Frei sagt, Regelungen wie jene zu Strichzonen oder Bewilligungsverfahren gäben eine Scheinsicherheit. Geschätzte 2500 von 3500 Prostituierten in Zürich seien nicht gemeldet. Die meisten stammten aus dem Ausland, seien armutsbetroffen und dem Gewerbe ausgeliefert. Die Frauenzentrale Zürich setzt sich seit Jahren für das nordische Modell ein.


Das nordische Modell mag total falsch sein. Das aber 'Touristinnen' 90 Tage hier in der CH einen 'Beruf' oder gar unangemeldet, ausüben können, bei dem sie diejenigen sind, die nichts oder wenig positives davon haben, deren mentale und körperliche Integrität zur Disposition gestellt wird, bevor oder danach, sie dann nach D oder A 'gebracht/geholt' werden, führt genau zu dem von Frau Alsalem kritisiertem menschenverachtenden, teilweise kriminellen Unding.

Wenn nur schon eine (1) Frau auf der Strecke bleibt oder eine Minderjährige in einem Puff aufgedeckt wird, (gar nicht so selten im letzten Jahr), ist das einfach zu viel.

Die Männer und Frauen hier die im SF mit diskutieren und in der Erotik arbeiten oder auch Gäste sind, können sich  ja auch dafür engagieren, dass diese Form von Arbeit nicht nur legal sondern auch besser positioniert und anerkannt wird. z.B. bei ProCoRe

Und auch erkennen, dass sie indirekt genau davon bessere Ausggangslage hätten, wenn das System wirklich enes wäre, dass den Namene 'Gewerbe' verdienen täte.
#89216 Leckbube
Ich habe den Artikel auch gelesen.
Die Zeitung mit den grossen Buchstaben hat darin nur ein paar wenige Aussagen des Berichts zitiert und diese scheren alles und alle über einen Kamm und sind einseitig.
Dass das Sexgewerbe auch für ausbeuterische, rücksichtslose "Hintermänner und -frauen" attraktiv ist, ist unbestritten. Aber solche Fälle finden sich ebenso in der Gastronomie, in der Hotellerie, in der Vermittlung von Haushalts-/Pflegehilfen, Handwerk und Baugewerbe...die Liste kann beliebig fortgeführt werden.
Vor ein paar Jahren habe ich eine Doku gesehen in der es um die Entwicklung der Prostitution in Schweden ging seit der Erwerb sexueller Dienstleistungen kriminalisiert wurde. Das ist also echt übel, viele der Anbieterinnen gerieten in eine äusserst verzweifelte Situation. Und so wurden manche dann Opfer der "Ausbeuter" der legalen und amtlich "behüteten" Erwerbsmöglichkeiten. Nein, das "Modell Schweden" ist ein schlechtes Vorbild.
Der Bericht müsste in der ganzen Ausführung eingesehen werden können um darüber urteilen zu können. Aber die Forderung nach einem Verbot (sei es für den Erwerb oder das Angebot) kann nur mit verschlossenen Augen gegenüber den Folgen ausgesprochen werden. Gut, dass es doch Organisationen mit Gewicht gibt die sich für einen differenzierten Umgang mit Sexarbeit einsetzen.
#89215 Mistero
Da fallen mir zwei Dinge ein:

1. Das ist doch wiedermal ein schöner Artikel, der die Leute triggert und folglich dem Blick gute Klickzahlen bringt. Es geht doch heutzutage im "Journalismus" nur noch darum

2. Dann noch eine fremdfinanzierte Person, die sich etwas wichtig machen muss um ihren Job zu rechtfertigen. Von solchen gibt es leider immer mehr. Ein wenig Dampfplaudern, alles verbieten wollen und dann meinen, man hätte was Gutes gemacht, leider ist die Welt nicht so einfach.
#89214 natural
Antwort auf Beitrag 89213
Ich bin ganz bei dir Massagefee. Es ist echt ärgerlich, dass wiedermal alles, was mit käuflichem Sex zu tun hat, in den selben Topf geworfen wird. Was diese UNO-Sonderberichterstatterin anprangert ist okay, wenns um die organisierte Prostitution von ausländischen "Wander-Prostituierten" in der Schweiz geht. Da sind die Zustände teilweise wirklich unhaltbar. Das sind die Folgen der sonst so viel gepriesenen ungebremsten Personenfreizügigkeit. 

Aber es gibt auch viele hier wohnhafte Frauen (auch Schweizerinnen wie mich), die sich freiwillig hingeben und nicht ausgenutzt werden. Und die sogar grossen Spass an ihrer legalen Tätigkeit haben, die sie voll versteuern! Ich verbitte es mir, dass man mir Ausstiegshilfen anbietet! Mein erotisches Hobby will ich vorläufig sicher nicht aufgeben. 

Zum Glück kritsiert die Schweizer Organsiation ProCoRe diesen unfundierten UNO- und EU-Bürokraten-Mist scharf.

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