Ich habe den Artikel auch gelesen.
Die Zeitung mit den grossen Buchstaben hat darin nur ein paar wenige Aussagen des Berichts zitiert und diese scheren alles und alle über einen Kamm und sind einseitig.
Dass das Sexgewerbe auch für ausbeuterische, rücksichtslose "Hintermänner und -frauen" attraktiv ist, ist unbestritten. Aber solche Fälle finden sich ebenso in der Gastronomie, in der Hotellerie, in der Vermittlung von Haushalts-/Pflegehilfen, Handwerk und Baugewerbe...die Liste kann beliebig fortgeführt werden.
Vor ein paar Jahren habe ich eine Doku gesehen in der es um die Entwicklung der Prostitution in Schweden ging seit der Erwerb sexueller Dienstleistungen kriminalisiert wurde. Das ist also echt übel, viele der Anbieterinnen gerieten in eine äusserst verzweifelte Situation. Und so wurden manche dann Opfer der "Ausbeuter" der legalen und amtlich "behüteten" Erwerbsmöglichkeiten. Nein, das "Modell Schweden" ist ein schlechtes Vorbild.
Der Bericht müsste in der ganzen Ausführung eingesehen werden können um darüber urteilen zu können. Aber die Forderung nach einem Verbot (sei es für den Erwerb oder das Angebot) kann nur mit verschlossenen Augen gegenüber den Folgen ausgesprochen werden. Gut, dass es doch Organisationen mit Gewicht gibt die sich für einen differenzierten Umgang mit Sexarbeit einsetzen.