ZH-Regierung: «Wir werden auch die Freier belangen»

#70894 spektrum28
Im Kanton Zürich werden die Schrauben auf Grund von Corona angezogen. Prostitution bleibt zwar weiterhin legal, wird aber mit massiven neuen Auflagen verbunden. Die Details dazu findet Ihr in diesem Artikel von 20 Minuten: 
https://www.20min.ch/story/wir-werden-auch-die-freier-belangen-781035125226

Zusammengefasst gelten neu folgende 2 Regelungen: 
1.) Ab dem 1. Oktober 2020 herrscht im Kanton Zürich bei erotischen Dienstleistungen (Prostitution) eine strikte Ausweispflicht, um das Contact Tracing wegen der Coronapandemie sicherzustellen. Ein anonymer Besuch im Bordell oder bei einer selbstständigen Prostituierten ist damit im Kanton Zürich nicht mehr erlaubt. 

Contact-Tracing ist wichtig. Dies kann wie bisher mittels einer überprüften Handynummer zu 100% erfüllt werden. Die neue Ausweispflicht hingegen ist eine völlig überzogene Massnahme. Es ist nicht nachvollziehbar, wieso der Kanton Zürich für das Contact Tracing in der Erotikbranche plötzlich viel zu viele Daten einfordern will. Nochmals: Die (überprüfte) Handynummer und der Namen des Kunden würden völlig genügen. 
2.) Neu erteilt das Migrationsamt EU-/Efta-Angehörigen keine Kurzaufenthalts- oder Aufenthaltsbewilligung für die Ausübung der Prostitution (Aufenthalt über 90 Tage) mehr. In der Realität bedeutet dies, dass sich im Kanton Zürich nur noch Schweizer/Schweizerinnen, sowie dauerhaft in der Schweiz lebende Ausländer/Ausländerinnen prostituieren dürfen 

Was auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen mag, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als totaler Rohrkrepierer und ist auch juristisch höchst bedenklich. Es widerspricht auch internationalen Verträgen. Dass der Kanton Zürich just einen Tag nach Ablehung der SVP-Begrenzungsinitiative nun die Personenfreizügigkeit mit der EU ritzt, entbehrt ja nicht einer gewissen Ironie. 

Zudem: Sind legal in der Schweiz arbeitende ausländische Prostituierte aus der EU infektiöser und risikobehafteter als Schweizer/Schweizerinnen? Das wäre ja eine ganz neue infektiologische Erkenntnis 😉.

Der Millieu-Anwalt Valentin Landmann hat natürlich absolut recht: Damit werden ausgerechnet Frauen aus der legalen Prostitution in die illegale Prostitution gedrängt. Die illegale Prostitutions-Szene hat sich noch nie um Gesetze und Vorschriften geschert. Die Situation im Millieu wird sich also verschärfen - das illegale Millieu wird wachsen. Das ist keine gute Entwicklung für die Volksgesundheit, aber eine gute Nachricht für das Corona-Virus 🙁.

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#70900 spektrum28
Antwort auf Beitrag 70899
Na ich denke, dass es nicht plötzlich zu wenig Frauen gibt. Im Gegenteil: Vor Corona war der "Markt" völlig übersättigt, was viele Anbieterinnen und Clubs dazu verleitete, problematische Angebote zu machen (AO etc.). Nun trennt sich das Spreu vom Weizen. Die Seriösen werden überleben. Noch immer sind die Inserateportale voll mit schönen Angeboten - auch im Kanton Zürich.
#70899 stopfi
Ich denke nachdem die 90 Tage abgelaufen sind,werden die WG`S dann langsam "rar" wenn dann keine neuen
Bewilligungen ausgestellt werden...
Zudem ist es in Deutschland ,insbesondere in Baden-Würtenberg schon etwas paradox....🙁
Private,einzelne arbeitende WG`s dürfen ihre Dienste anbieten,mit allem (GV,Küssen,Anal...)ist aber ist nur eine Türe weiter ein anderes WG ist es verboten!  z.b In schalmen 15 VS
In Bayern ist unter Angabe der Kontaktdaten wieder alles geöffnet.
In B-W wenn sie einem kennen gibt es nicht nur das Massageprogramm😛
Ich empfehle den WG`s Gästen denen  sie vertrauen eine Private Handynummer zu geben (haben ja sowieso2-3 Nummern) ,da ich denke ein Lockdown könnte im Erotikbuissenes wieder blühen!
Ansonsten  bleibt halt bis auf weiteres ein Kantonswechsel..
In Baselstadt wird sogar nach dem blasen der Gummi gewechselt und die Musch nach dem lecken mit Spray behandelt😢
#70898 spektrum28
Antwort auf Beitrag 70897
@allan Du bringts es perfekt auf den Punkt! Allerdings: Ein Besuch eines Restaurants oder eines Konzerts ist punkto Persönlichkeits- und Datenschutz niemals so heikel, wie ein Besuch in einem Bordell. Dem hat die Zürcher Regierung in keiner Weise Rechnung getragen. Sie ist einfach mit dem Rasenmäher über alles gefahren. Und richtet so mehr Schaden als Nutzen an. Leider!
#70897 allan
Antwort auf Beitrag 70895
Ich habe mir die Verordnung angeschaut:
Erhoben werden Name, Vorname, Postleitzahl, Mobiltelefonnummer, E-Mail-Adresse, Datum und die Zeit des Beginns und des Endes der Dienstleistung.
Anbietende der Prostitution sind verpflichtet, die Freier zweifelsfrei anhand eines amtlichen Ausweises zu identifizieren. Zudem sind sie verpflichtet, die Mobiltelefonnummer zu verifizieren.

So viel anders sieht es in der Gastronomie nicht aus.
Ich musste im Restaurant auch immer Datum und Zeit, den vollen Namen und die Mobiltelefonnummer hinterlegen.
Die Dauer des Aufenthalts wurde aber nie abgefragt. Ich musste auch keinen Ausweis zeigen, und die Telefonnummer wurde nicht geprüft. Postleitzahl bin ich nicht mehr sicher, ich glaube das wurde mal mit Contact Tracing begründet.
Hat jemand Erfahrung wie das im Vergleich mit den Nachtclubs ist? Wird dort die Telefonnummer kontrolliert (gemäss Presseberichten schon)? Gibt es Ausweiskontrollen (Ausser wegen dem Alter)? Muss man die Mailadresse noch angeben (Das war früher gemäss Presse notwendig, aber es wurden ungültige Adresse angegeben)?
Mir gefällt die Sache nicht, Name und verifizierte Telefonummer habe ich kein Problem, aber dazu noch die Mailadresse und die Postleitzahl (und den Ausweis zeigen), das ist mir zu viel. Da verzichte ich lieber oder gehe in einen anderen Kanton.
Ich frage mich auch wie die Polizei Freier büssen will, das kann sie nur bei Kontrollen vor Ort.
Schlussendlich wird ein Teil in die Illegalität abrutschen, solche Angebote interessieren mich aber nicht. Ich habe keine Lust, mir unbekannte Frauen an unbekannten Orten zu besuchen (Hurenheiko lässt grüssen). Leiden werden unter der neuen Regelung die seriösen Studios, dort bleiben die Gäste aus.

Was ich nicht verstehe ist die Einschränkung der Arbeitsbewilligung für Frauen, die länger als 3 Monate bleiben wollen. Was will man damit erreichen? Will man das Angebot reduzieren, damit die Preise nicht weiter sinken?
#70896 spektrum28
Antwort auf Beitrag 70895
#70895DeluXeFicker Die Hygiene-Diktatoren in Hochform! Volle Zustimmung, das Aufschreiben einer Telefonnummer reicht 100% für das Contact-Tracing. Da wird man das Gefühl nicht los, als wollen gewisse Kreise einmal mehr der Prostitution an den Kragen.

Diesen Eindruck kann man wirklich kriegen. Unter dem Deckmantel der Pandemie probiert man die Prostiution zu verbieten (analog Schweden). 
Was wird passieren? Die Nutten gehen in andere Kantone, machen mittlerweile auch schon einige für den täglichen Einkauf. Oder wie Du sagst, es wird mehr im Untergrund ablaufen.

Sag doch bitte nicht Nutten, sondern zB. WG oder Prostituierte. Diese Frauen bereiten ja auch dir Freude. Ansonsten hast du schon recht: Die einzigen die davon profitieren sind die illegalen Maffia-Banden!
#70895 DeluXeFicker
Die Hygiene-Diktatoren in Hochform! Volle Zustimmung, das Aufschreiben einer Telefonnummer reicht 100% für das Contact-Tracing. Da wird man das Gefühl nicht los, als wollen gewisse Kreise einmal mehr der Prostitution an den Kragen. Was wird passieren? Die Nutten gehen in andere Kantone, machen mittlerweile auch schon einige für den täglichen Einkauf. Oder wie Du sagst, es wird mehr im Untergrund ablaufen.

Mal wieder nur Drohungen, Überwachung und Gängelung und das wegen einem Virus, das mittlerweile nur noch in der Politik wirklich dramatisch ist.

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