Im Kanton Zürich werden die Schrauben auf Grund von Corona angezogen. Prostitution bleibt zwar weiterhin legal, wird aber mit massiven neuen Auflagen verbunden. Die Details dazu findet Ihr in diesem Artikel von 20 Minuten: 
https://www.20min.ch/story/wir-werden-auch-die-freier-belangen-781035125226

Zusammengefasst gelten neu folgende 2 Regelungen: 
1.) Ab dem 1. Oktober 2020 herrscht im Kanton Zürich bei erotischen Dienstleistungen (Prostitution) eine strikte Ausweispflicht, um das Contact Tracing wegen der Coronapandemie sicherzustellen. Ein anonymer Besuch im Bordell oder bei einer selbstständigen Prostituierten ist damit im Kanton Zürich nicht mehr erlaubt. 

Contact-Tracing ist wichtig. Dies kann wie bisher mittels einer überprüften Handynummer zu 100% erfüllt werden. Die neue Ausweispflicht hingegen ist eine völlig überzogene Massnahme. Es ist nicht nachvollziehbar, wieso der Kanton Zürich für das Contact Tracing in der Erotikbranche plötzlich viel zu viele Daten einfordern will. Nochmals: Die (überprüfte) Handynummer und der Namen des Kunden würden völlig genügen. 
2.) Neu erteilt das Migrationsamt EU-/Efta-Angehörigen keine Kurzaufenthalts- oder Aufenthaltsbewilligung für die Ausübung der Prostitution (Aufenthalt über 90 Tage) mehr. In der Realität bedeutet dies, dass sich im Kanton Zürich nur noch Schweizer/Schweizerinnen, sowie dauerhaft in der Schweiz lebende Ausländer/Ausländerinnen prostituieren dürfen 

Was auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen mag, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als totaler Rohrkrepierer und ist auch juristisch höchst bedenklich. Es widerspricht auch internationalen Verträgen. Dass der Kanton Zürich just einen Tag nach Ablehung der SVP-Begrenzungsinitiative nun die Personenfreizügigkeit mit der EU ritzt, entbehrt ja nicht einer gewissen Ironie. 

Zudem: Sind legal in der Schweiz arbeitende ausländische Prostituierte aus der EU infektiöser und risikobehafteter als Schweizer/Schweizerinnen? Das wäre ja eine ganz neue infektiologische Erkenntnis 😉.

Der Millieu-Anwalt Valentin Landmann hat natürlich absolut recht: Damit werden ausgerechnet Frauen aus der legalen Prostitution in die illegale Prostitution gedrängt. Die illegale Prostitutions-Szene hat sich noch nie um Gesetze und Vorschriften geschert. Die Situation im Millieu wird sich also verschärfen - das illegale Millieu wird wachsen. Das ist keine gute Entwicklung für die Volksgesundheit, aber eine gute Nachricht für das Corona-Virus 🙁.