Es erstaunt mich immer wieder, wie unterschiedlich der Faktor Zeit von den WG gemanagt wird. Manche - leider eher wenige - lassen die Uhr links liegen und überziehen dann gerne grosszügig um mehrere Minuten. Ich erinnere mich noch, als eine karibische Schönheit, die ich für 30 Minuten gebucht hatte, gut 20 Minuten länger machte, weil sie mir am Ende der bezahlten Zeit noch zu einem zweiten Höhepunkt verhelfen wollte, was sie dankenswerterweise auch tat. Und an die junge Schweizerin, bei der das halbstündige Treffen sich auf eine  Dreiviertelstunde ausdehnte. Dann liest man ja hin und wieder (besonders in Clubs), dass die Zeit erst nach dem Duschen beginnt, womit aus 30 Minuten dann mindestens 35 oder 40 werden sollten. In den meisten Fällen allerdings erlebe ich, dass die Damen die Zeit sehr genau im Auge behalten. Es gilt dann eher die Devise: Die Zeit läuft ab Türöffnung bis Verabschiedung. Und wenn man es genau nimmt, ist diese Einstellung durchaus auch vertretbar. Wenn ich zum Beispiel einen Wasser-Erlebnispark (Säntis-Park, Alpamare, etc.) oder ein Thermalbad besuche, beginnt die Zeit ja auch nicht erst, wenn ich ins Becken steige, sondern in dem Moment, wo ich beim Eingang die Anlage betrete. Das Umkleiden und Duschen muss ich in der bezahlten Dauer mitberücksichtigen.

Nun bin ich nicht einer, der ständig auf die Uhr schaut und wenn ein paar wenige Minuten noch übrig sind, so what, aber was mich nervt ist, wenn mich die Dame deutlich zu früh wieder unter die Dusche schicken will. Natürlich kann ich protestieren und auf mein Recht auf Einhaltung der abgemachten Zeit pochen. Leider sind solche Diskussionen gleichgelagert wie wenn es ums Geld geht: Sie trüben die Atmosphäre, den Vibe der Begegnung. Der Preis und die Zeit werden vorher abgemacht und während des Treffens wird beides stillschweigend erfüllt, ohne dass man es zum Thema machen muss. Den Vogel abgeschossen hat kürzlich eine Dame, die ich für eine halbe Stunde gebucht hatte. Wir waren gerade in Fahrt gekommen und sie machte vermeintlich voll mit, als sie beim Reiten ganz plötzlich und unvermittelt aufhörte. Sie stieg wortlos von mir runter, nahm ihr Handy zur Hand und fing an, darauf herumzudaddeln, während sie neben mir auf dem Bett sitzen blieb. Ganz verdutzt fragte ich sie, was los sei. Die Zeit wäre abgelaufen, meinte sie lakonisch. Ich dachte, sie wolle mich verarschen. Selbst ein Bekiffter ohne Zeitgefühl hätte sofort gewusst, dass die 30 Minuten noch nicht mal ansatzweise erreicht waren. Sie starrte aber einfach wortlos weiter auf ihr Handy. Wie eine Roboterpuppe kam sie mir in dem Moment gerade vor, ein Spielautomat, der „Game Over“ anzeigt und wenn du weiterspielen willst, musst du noch mehr Geld einwerfen. Ich erklärte ihr, dass ich noch nicht fertig sei und bat sie bestimmt, weiterzumachen. Widerwillig sattelte sie sich wieder auf und ich brachte den Job in kurzer Zeit zu Ende. Der Zauber der Begegnung war mit ihrem Verhalten jedoch erloschen und so blieb ich auch nicht länger. Als ich wieder draussen stand, waren seit der Begrüssung 25 Minuten verstrichen (inklusive zweimaligem Duschen). Schade, denn optisch war die Frau ein Leckerbissen gewesen.