Mir scheint die Situation für die Prostitution ein Resultat einer recht falsch ausgelegten Gesetzlichkeit.

Gesetze "zum Schutz der Prostitutierten" werden meist ohne Anhörung der betroffenen Frauen geschrieben (An Transpersonen und Männer wird gar nicht erst gedacht).
Jedes Take Away, und schon soweiso jedes Restaurant muss gewisse Minimalstandards an Hygiene inkl. Toiletten und Lüftung erfüllen. Arbeitsplatz Schutz oben drauf.

Ich plädiere für eine Aufwertung des Berufes und nicht bloss ein paar schreierische Artikel in SRF und 20Min.

Ich sehe Probleme bei der Umsetzung. Bei den Räumlichkeiten bin ich einverstanden, da müsste man dem einen oder anderen Vermieter auf die Finger klopfen. Und es liegt auch an den Frauen, ob sie in den gemieteten Räumen Ordnung halten. Aber darüber hinaus wirds dann schnell schwierig.
Einen Ausbildungsberuf wird man daraus nicht machen können ("Ich mache nach der Schule ein Zwischenjahr, weil ich meine Lehre im Puff erst mit 18 antreten darf").
Ein Studium sehe ich noch viel weniger ("Ich mache ein Studium als Sexualökonomin mit Bewegungswissenschaften im Nebenfach").
Es gibt Ausbildungen im Bereich der Sexualbegleitung (Berührerin) bzw. Surrogatpartnerschaft, da bewegen wir uns aber teilweise im therapeutischen Bereich, und das richtet sich, so wie ich es sehe, auch eher an etwas reifere Personen, die eine gefestigte Persönlichkeit und ein gutes Gefühl für die eigene Sexualität haben.
Die Prostitution zeichnet sich aber dadurch aus, dass sie von Personen mit geringem Bildungsniveau ausgeführt werden kann (das heisst nicht dass die Arbeit anspruchslos ist), das erklärt auch den grossen Anteil an Migranten. Man braucht keine in der Schweiz anerkannte Ausbildung, um damit Geld zu verdienen. Wenn man "zum Schutz der Frauen" die Anforderungen zur Tätigkeit in der Prostitution stark erhöht, dann zwingt man genau diese Frauen in die Illegalität bzw. in weniger stark kontrollierte Grauzonen ("Wellnessmassage"), die sonst schon wenig Möglichkeiten zur Erwerbsarbeit haben.

Eine Aufwertung sollte geschellschaftlich passieren, die Arbeit sollte besser anerkannt werden. Das klappt aber nicht, wenn die Frauen gleichzeitig als Opfer dargestellt werden. Man kann schlecht gleichzeitig Opfer und gesellschaftlich hoch angesehen sein, zumindest nicht in unserer westlichen Gesellschaft.
Immobilien die zu anständigen Preisen eine notabene legale Arbeit unterstützen.

Wer oberhalb einer Beiz mit Garten im Sommer die halbe Nacht Gläserklirren und Geplapper anhören muss, würde es vielleicht vorziehen, wenn ein paar Freier ins Haus rein und still wieder raus gehen.

Ob das abends jeder toll findet wenn fremde Leute im Treppenhaus ein und ausgeheh, weiss ich nicht, tagsüber war es für einen Bekannten von mir aber kein Problem. Der "Massagesalon" sei der Nachbar gewesen, der am wenigsten gestört hat (war aber nur tagsüber aktiv).
Frauen die beschliessen, sexuelle Dienstleistungen gegen Geld anzubieten,  stehen vor einem Berg von Problemen und noch einem grösseren Berg von Selbstkosten, wenn sie nicht zu den Frauen gehören, bei denen die Chirurgen und die Gene für 'geufrige' Münder gesorgt haben.

Ich will keiner Frau zu nahe treten, aber wenn sie vom Aussehen her keiner Zielgruppe entspricht, dann sollte sie evt. einen anderen Beruf suchen statt sich erst mal für plastische Chirurgie zu verschulden.
Zimmer am 'A..' der Welt in katastropfalem Zustand für horrendes Geld. Ein WC das nur dank dem Schildchen identifiziert werden kann, kann meiner Meinung nach eine der Ursachen sein, dass 'frau' mit hohen Absätzen und knappem Röcklli auf der Strasse steht und dann halt den Mist erlebt, der auf der Strasse fast zum guten Ton gehört.
Looser und Co lassen es krachen.....

Die Frauen auf der Strasse in der Innenstadt von Zürich haben meines Wissens häufig ein Zimmer (vermutlich nicht unbedingt für sich alleine), in einer älteren Reportage auf SRF haben die Zimmer aber sehr unwirtlich ausgesehen. Das ist aber nicht zwingend repräsentativ.
Ich weiss in Zürich gab es ein Projekt. Nur, wer will denn an einem von Neonleuchten strotzendem Puff von seinen Nachbarn oder Arbeitskollegen gesehen werden?
Ein wenig Normalität hätte der Sache sicher nicht geschadet.

Zürich hat vor Jahren mit einer Neuregelung der Prostitution dafür gesorgt, dass diverse Betriebe wegen nicht zonenkonformer Nutzung schliessen mussten. Das waren Adressen ohne rote Lampe, wo vielleicht die Nachbarn wussten was abgelaufen ist.