Ich finde es immer komisch, wenn ich nach meinem Alltag oder anderen Gästen befragt werde. Als ob ich die Chroniken meines Sexuallebens offenlegen würde – hallo, Privatsphäre, jemand? 

Und dann diese Neugier nach dem Einkommen. Wenn ich dann so eine ungefähre Range gebe, heisst es: "Ui, aber dafür hast du bestimmt schon Übles erlebt!"

1. Nein, bisher hatte ich noch keine Vergewaltigung oder ähnliches. Und auch wenn das der Fall wäre, was interessiert dich das du komischer Vogel.

2. Kann ich den Service jederzeit verweigern.

3. Es tut mir ja auch leid, dass du nicht in einem 22-jährigen Mädchenkörper steckst und Sex für Geld machen kannst. Aber die Mitleidsparty für meine vermeintlich miserable Existenz macht deinen Braten auch nicht feisser.

Selbstlob stinkt. Sei doch einfach ein netter Gast, so wie du es zu jedem anderen auch wärst. Aber diese mentale Masturbation mache ich überhaupt nicht gerne mit. Ein paar Pointers: Grundhygiene stimmt, pünktlich, Geld dabei.

Edit: Da ist mir gerade aufgefallen, während ich das gelesen habe, dass es sich fast wie eine Inklusions-Debatte anhört. Wie ein Schwarzer, will er nicht nur nicht ausgegrenzt werden, sondern einfach wie ein normaler Mensch behandelt werden und kein Zirkusaffe. Andererseits, wenn ich einen Aufpreis dafür verlangen könnte, würde ich mich auch im Kreis drehen und uga uga Affengeräusche machen... Deshalb, ja, du bist der netteste Kunde seit eh und je, Ränzli fand ich schon immer sexy, ah übrigens bald ist mein Geburtstag, mein Handy ist auch gerade kaputt gegangen und bis zum nächsten Mal 🙂