In einem anderen - sonst sehr zweifelfaften Forum - habe ich zu diesem 20-Minuten-Artikel eben einen bemerkenswerten Kommentar gefunden, den ich hier gerne zitiere, da er die Sache exakt den Punkt bringt. Die besonders bemerkenswerten Passagen habe ich fett markiert:
Ich bin seit knapp 40 Jahren im Pay6 unterwegs. 

Aber nie hatte ich das Gefühl (!!!!!), die Frau sei jetzt via Menschenhandel, einem brutalen Zuhälter oder was auch immer in die Schweiz gekommen.

Im Gegenteil: ich habe sehr häufig sehr selbstbewusste und selbständige Frauen, die sich sehr wohl bewusst waren, was sie da machen, erlebt. Als Beispiel sei die berühmte Angie vom Römerhof/ZH, die Angie vom Albisriederplatz/ZH oder Lisa vom Papillon/ZH erwähnt. Oder für die älteren Semester wie mich: Doro vom LaBoum/ZH oder Linda aus der Villa 45/ZH. Alles starke, engagierte und auch emanzipierte Frauen.

Man kann mir jetzt Naivität oder schwanzgesteuerte Dummheit vorwerfen, aber wenn ich mit einer Rumänin nach dem Sex über ihre Ferien in Hurghada am Schwarzen Meer plaudere, oder wenn mir eine deutsche Nutte erklärt, wie sie ihr Studium in Deutschland mit Sex in der Schweiz finanziert oder schliesslich, wenn mir eine Polin erklärt, wie ihr Dispo-Büro in Warschau funktioniert, dann kann es mit dem Menschenhandel im Schweizer Pay6 nicht weit her sein.

Ich frage mich immer bei solchen Artikeln: wo sind diese Frauen aus dem Menschenhandel? Ist es der Strassenstrich an der Langstrasse? Die Sex-Boxen in Altstetten/ZH? Oder doch die grossen Klubs im Norden Zürichs?

Und wenn es sie dann dort gäbe, wie wäre diesen Frauen am meisten geholfen? Sicher nicht durch Verbote, sicher nicht durch Stigmatisierung oder Kriminalisierung der Freier, sondern durch staatliche Hilfe und Schutz, durch eine klare Gesetzgebung und durch Transparenz.

Bleibt noch eine Frage: warum gehen wir Männer überhaupt zu Nutten?

Für mich ist die Antwort klar: weil ich den Sex, den ich brauche und wünsche, nicht zu Hause bekomme. Weil die ganze Feminismus- und Wokeness-Diskussion einen Klaps auf den Hintern zu einer verkappten Vergewaltigung macht. Weil wir Männer zu zahmen Kuschelbären dressiert wurden und weil wir die von den Frauen für die Frauen geforderte Selbstbestimmung für uns selber schon lange nicht mehr bekommen oder einfordern können.

Solange das so ist, werde ich sehr gerne ins Puff gehen und dort weiterhin nach dem Sex über die Ferien am Schwarzen Meer plaudern.

Würde man in diesem Text das Wort "Nutte" durch Prostituierte, Working Girl oder Sexarbeiterin ersetzen, dann gäbe ich diesem Text eine glatte Note 6 😇.