Zurück in Sosua



Die Fahrt nach Sosua dauert etwa 4 h, ich verfranse mich trotz der Warnung aus dem Bericht eines Kollegen, dass die Abfahrt zur Autobahn 7 schlecht beschildert sei. Sie ist IMO gar nicht beschildert. Hab ja allerdings keinen Beifahrer und muss auf alles selber achten. So muss ich fast nach Santo Domingo rein und kann nur mit Raten und unter Anwendung fraglicher Fahrmanöver wieder Umdrehen. Kostet aber nur etwa 15 – 20 Minuten und Nerven. Ansonsten verläuft die Fahrt gut. Die Maut Straße ist fast leer, ich gebe der Kiste mal die Sporen, da kommt noch richtig was, wenn man bei 120 durchtritt. Aber bei 180 ist Schluss, da ist er gedrosselt.


Hotel New Garden
(ausführliche Beschreibung)



Ich komme gegen 1400 an, mein „bestochener“ Rezeptionist ist nicht da, sondern ein anderer. Sie wollen mir ein Zimmer im neuen Flügel geben, soll 74 USD kosten. Ich sehe es mir an, mein Wunschzimmer ist es nicht. Also wieder runter, der Koffer steht erst mal noch an der Rezeption, falls das Zimmer nicht zusagt. Nur meine Cams und das Handgepäck Getrödel schleppe ich selbst mit. Also wieder runter, mein Wunschzimmer können sie mir leider nicht geben. Zwar hat da eben erst jemand ausgecheckt, es wird noch geputzt, aber morgen kommt ein neuer Gast, der das reserviert hat. Ich krame auffällig unauffällig zwei 500er raus, lege sie sichtbar auf den Tresen der Rezeption unter den Ständer für die Hotelkarten, lächle nett und frage, „and there is no way for me and my room?“ Es wird nett zurück gelächelt, man versteht sich plötzlich viel besser. 10 Minuten später habe ich genau da eingecheckt, wo ich hinwollte.



Das Zimmer ist groß, allerdings 2 Betten, kostet auch 74 USD. Vor allem ganz oben im 3. Stock. Hier ist es hell, relativ breite Fensterfront (Balkon Schiebetür), guter Deckenventilator mit Rechts- Linkslauf (was ich inzwischen echt super finde). Der Safe sieht klein aus, geht aber dermaßen in die Tiefe, dass ich problemlos meinen ganzen Trödel unterkriege. Schleppi werde ich auf dem Schreibtisch stehen lassen, fühle mich hier relativ sicher. Großes Flat TV, Wifi funzt. Vor allem, im Anschluss an meinen Balkon eine große Terrasse, auf der ich ggf. prima Fotoshootings machen kann, ich hoffe mir kommt was Nettes vor die Linse. Die Terrasse ist allerdings auch für meinen Nachbarn zugänglich, der kann theoretisch über meinen Balkon latschen, da ist keine Abgrenzung dazwischen. Hier oben ist es sonnig, und es geht ein Lüftchen. Klasse, da zahl ich gern etwas Schmiergeld, denn ein schönes Zimmer ist wichtig für mich.



Bad: großzügig, sogar mit Bidet (ich fürchte nur die Mädels nehmen das zum Zähneputzen, Wäschewaschen oder für den Fünfuhrtee). Duschkabinenboden allerdings aus billigem Plastik. Abfluss verstopft, muss morgen das Mädel anspitzen. Habe sie heute schon kennen gelernt, sie ist nett und kooperativ. 4 Handtücher täglich kein Problem, sie bekommt täglich einen Hunderter von mir, den ich wie immer auf dem Kopfkissen platziere, und sie frisst mir aus der Hand.



Das Hotel ist fest in italienischer Hand, die Leute sind mir sympathisch und sie sind vor allem nicht so laut wie die Horden von schwarzen Amis, die das Terra Linda bevölkern. Ein paar Amis gibt es hier zwar auch, vor allem weiße, doch es scheint hier bedeutend ruhiger zu sein. Bin voll zufrieden, und dazu noch eine nette Aussicht auf Pool und Nachbarschaft. Der Pool scheint hier auch benutzt zu werden, im Terra Linda hab ich kaum jemanden im Pool gesehen, warum auch immer. Hier sitzen auch schon ein paar Nutten rum, zwei graben mich gleich an, natürlich sind das die Reste. Eine winkt schon, als ich einchecke, heftig den Armen, als seien wir alte Bekannte. Die andere kommt, als ich im Restaurant sitze und mit der Hosentaschenknipse hantiere, angeschlichen, stellt sich da an die Außengitter und meint, ich solle sie mal knipsen. „Geht nicht“, sage ich, „Batterien sind alle“, während ich mit unschuldigem Augenaufschlag die Kamera schüttle, als habe sie einen Wackelkontakt. Das können wir dann ja später im Zimmer machen, meint sie, ich sage, nein, geht auch nicht, ich bin schüchtern. Sie lacht und trollt sich.



Ich esse gemischte Vorspeisen, bestehend aus je 2 Sorten Schinken und Salami, dazu eine Käsesorte. Gute Qualität. Dann lasse ich mir Spaghetti mit Tomatensauce machen, scharf. Die Spaghetti sind auf den Punkt al dente, der Koch ist Italiener, der Chef ja auch, na klar. Sauce sehr gut. Anschließend hausgemachten Flan Caramel und einen Café con Leche. Kostet 975, Service ist hier nicht dabei, ich frage extra, gebe 1100. Preise hier insgesamt offenbar deutlich günstiger als nebenan im Terra Linda, Essen lässt bisher hoffen, mal abwarten. Speisekarte dafür deutlich übersichtlicher als im Terra Linda. Man sitzt übrigens auch hier sehr schön, ich hatte ja vom Terra Linda geschwärmt, aber hier ist ebenfalls an den Seiten alles offen, die vielen Deckenventilatoren laufen auf vollen Touren, und wenn wie heute ein Wind geht, kann man es sehr gut aushalten. Man ist irgendwie näher am Geschehen als im Terra Linda, dies scheint auf alles zuzutreffen.



Nachtrag New Garden

Fühle mich richtig wohl Hier. Das Zimmer ist echt klasse, und dann auch noch so ruhig, wie man es kaum zu hoffen wagt. Nachts hört man gar nichts, tagsüber mal etwas weit entfernten Straßenlärm, da wird mal gehupt oder eine Alarmanlage geht los. Kaum der Rede wert. Die Leute hier sind alle wirklich nett und zuvorkommend, deutlich besser als in den beiden anderen Domi Hotels, in denen ich bisher war. Hier oben geht immer ein Lüftchen, wenn man die Balkontür aufmacht, zieht es angenehm durch. Der ital. Chef ist auch ein Netter, hat mir gleich einen Adapter für die Schlitzsteckdosen hier geschenkt (bringt einen mit, braucht man überall!). Die Rezeptionisten, Zimmermädchen, Restaurant, wirklich sehr nett.



Mädels werden tagsüber, nachts sowieso, mit ID eingecheckt, das ist auch wirklich gut so. Es gibt einen Parkplatz mit Schiebetor, den ich nachts nutze, er ist mit Cams bewacht – überhaupt hängen hier überall Cams, in den Fluren usw. Das gibt Sicherheit.