Habe den Film Babygirl (Achtung Spoiler!) vor kurzem gesehen, weil ich ahnte, dass er ein wichtiges Thema, den weiblichen Orgasmus, behandelt.
Trotz dem (für meinen Geschmack etwas übertriebenen) Thema Dominanz/Unterwerfung, findet der Film ein harmonisches Ende mit der wunderbaren Aussage, die auf eine gemeinsame zugewandte Entwicklung der Sexualität der (Ehe)Partner plädiert.
Zu Beginn signalisierte die Frau ihrem Mann, dass sie im Bett gern was anderes ausprobieren möchte.
Der Mann verstand den Sinn und die Wichtigkeit nicht.
Sie blieb also unbefriedigt und war deshalb offen für die Spielchen ihres Paktikanten, der gerne dominierte. Dies war nicht wirklich ihr Ding, doch immerhin konnte sie hier neues Entdecken und sich deshalb hingeben. Ausserdem half ihr seine Sicherheit/Ruhe (auch wenn ich so ein extremes Dominanz Spiel überhaupt nicht für nötig halte - im Film hat es halt eine zuschauerlockende Wirkung).
Als es der Ehemann erfährt, ist er zuerst erschüttert, doch sie kriegen die Kurve, finden wieder zusammen und der Film endet, dass ihr Ehemann es verstanden hat und sie die gemeinsamen sexuellen Erlebnisse spielerisch erweitern, sodass auch sie Erfüllung findet.
😊👍🏼
Betreffend weiblichem Orgasmus kann ich das Buch Yoni Massage von Michaela Riedl empfehlen. Sowohl für den Mann, der gerne eine Frau verwöhnt, als auch für die Frau selbst, die durch Übungen ua lernt, ihren Beckenboden zu aktivieren, was es leichter macht, einen Orgasmus zu haben.
🥰😘
Antwort auf Beitrag 93159
Man möge mir meine blühende und oft an Wahnsinn grenzende Fantasie verzeihen…aber…eine informative und verständliche Signalisation im Schlafgemach würde Männern wirklich oft helfen, Frauen besser zu verstehen. Hier ein paar (nicht abschliessende) Beispiele:
„Achtung Engpass“: ich habe Beckenbodentraining gemacht.
„Achtung Steinschlag“: mein Ehemann könnte bald das Schlafzimmer stürmen.
„Achtung Kinder“: Sex nur mit Gummi
„Einfahrt verboten“: ich habe meine Tage oder Kopfweh
„Kein Vortritt“: warte, bis ich auch so weit bin.
„Parkieren verboten“: ich will (nur) einen Quickie.
„Parkieren gegen Gebühr“: Sex mit finanziellen interessen.
„Freie Fahrt“: gibs mir, ich will so richtig durchgevögelt werden.
…und dazu noch allfällige Gewichts-, Breiten- und Längenbeschränkungen…das würde einiges an Klarheit schaffen!
Antwort auf Beitrag 93126
Obwohl ich den Film nicht gesehen habe und auch keine Rezensionen darüber gelesen habe…hier meine Meinung zum wiedergegebenen Inhalt:
Schon der Erfolg von «Fifty Shades of Grey» hat gezeigt, dass das Thema Dominanz/Unterwerfung scheinbar eine grosse Faszination auf Menschen ausübt. Zudem ist es erwiesen, dass viele Frauen Vergewaltigungsfantasien haben, sich aber oft schämen ihre Vorlieben zuzugeben.
Wohlgemerkt handelt es sich bei der Umsetzung dieser Fantasien um eine Nachstellung von Vergewaltigung auf einvernehmlicher Basis. Denn nur solange die Angst nicht stärker ist als die Lust, gibt uns die Mischung dieser Gefühle einen gewissen Kick.
Ob der Wunsch begehrt zu werden, eine Flucht aus dem Alltag oder etwas anderes hinter diesen Fantasien steckt, kann ich nicht beurteilen. Ich bin weder ein Psychologe noch ein Soziologe und schon gar keine Frau.
Was das Ganze aber zeigt, ist, dass das Hirn, resp. die Fantasie eine der grössten und wichtigsten erogenen Zone ist, ein Thema, dass im ST ja bereits angeschnitten wurde. Sie bringt einen dazu, Dinge zu tun, die jenseits jeglicher Vernunft und (gesellschaftlicher) Moral sind.
Weiter weist der Film darauf hin, dass die Realität der Fantasie oft hinten nachhinkt, d.h. dass erst die Erfahrung zeigt, ob eine sexuelle Fantasie die Lust bringt, die sie im Kopf verheissen hat. Insofern könnte man den Film mit seinem happy End auch als Aufforderung verstehen sich einfach mal auszuprobieren. Denn erst wenn man sich selbst, seine Fantasien, seine Körper und seine Lust versteht, findet man, nach meiner Meinung, seine sexuelle Erfüllung mit seinem Gegenüber.
Was das «Spielerische» im Film anbelangt, so ist das vielleicht ein Fingerzeig das Thema Sexualität viel offener und unbeschwerter anzugehen. Nach meinem Dafürhalten ist es nämlich unser eigener «verkorkster» Umgang mit Sexualität, der in Beziehungen oft grosse Probleme schafft und übrigens (ein anderes Thema im ST) auch unsere Haltung gegenüber Sexarbeit sehr negativ beeinträchtigt.