Antwort auf Beitrag 90546
@Spiker
Deine Gedankengänge und Ideen sind bestechend ehrlich und ehrenswert.
Von mir aus gesehen basieren sie aber auf ein paar grundsätzlichen Annahmen, die ich versuche zu relativieren und hoffentlich auch diese Relativierung zu belegen.
Es wird immer wieder versucht, das Thema Sexuelle Dienstleistungen mit allen möglichen gesellschaftlichen Phänomenen, Aufgaben, Arbeiten und Angeboten zu vergleichen und schon hinkt das Pferd. (Zirkus, Europa Park, Bauarbeiter, Frau an der Kasse im Aldi etc. etc..)
Eine erste und total berechtigte und wichtige Prämisse:
Du appellierst stark auf den Aspekt Anstand und Höflichkeit.
Anstand, Respekt und Höflichkeit ist eine Grundvoraussetzung für ALLE Aspekte des Zusammenlebens. Alles was ich nun anfüge ist unter diesem Aspekt gemeint und kommt hoffentlich auch so rüber.
Für mich gibt es eine weitere wichtige Komponente. Die Klarheit.
Klarheit ist nicht immer bequem und hat aber den Vorteil, dass es neue Klarheit schafft.
Bei allen Vergleichen - deine und auch den unzähligen bereits Versuchten, sind zwei Komponenten vorhanden: Geld und Value. Wer kriegt und gibt was für welche Gegenleistung?
Eine Wanderung. Also ein Erlebnis das zum grössten Teil aus einer eigenen Leistung und Betrachtung, eine Liebesnacht mit einer lieblichen Person, ein sinnlich, erfrischender Schwumm im Bergsee, Erlebnisse, beruhen zumindest grösstenteils auf ganz anderen Werten und Leistungen.
Also geht es um Leistungen die jemand oder eine Organisation mir gegenüber erbringt für die ich ebenfalls eine Leistung erbringen werde.
Deine Idee von der Rose, bringt mich dabei zum lachen. Es erinnert mich so sehr an das Klatschen für das Pflegepersonal. Erinnerst du dich?
Klatschen, Applaus auch an Konzerten hat für mich IMMER auch einen Anteil Überheblichkeit des Publikums. Man hat viel bezahlt und hat dafür was gekriegt. Nun klatscht man als Quittung? Verlangt ja fast schon eine Zugabe?
Immer wenn ein System verludert kommt der Ruf nach Politik, nach Recht und Ordnung, Verboten und Beschränkungen.. Darin sehen einige ihre Chance auf ein angesehenes Amt. (das hast du so was von recht)
Also wo liegt die Möglichkeit einer echten Würdigung oder auch Anerkennung?
Was sich bewährt hat:
Genau hin zu schauen und dann Raum und Möglichkeiten schaffen und ganz sicher nicht zu sperren und Mauern zu bauen.
Würde eine Gesellschaft wirklich ein 'Unterhaltungsprogramm/-Angebot Sexuelle Vergnügen' anstreben, ja fördern, dann würde erste mal ein Milliarden Geldstrom versiegen oder in andere Richtungen fliessen.
Und das wollen viele gaaanz sicher nicht. Vom A6 bis zum Bordell..vom Vermieter mieser Orte bist zu Transporteur-Büslifahrer aus H nach CH etc..
Ohlala könnte mit seinem seichten 'Erotik'programm ebenso einpacken wie alle die Köfferli- Dominas und Köfferli-Schnellabfertigerinnen.. Vielleicht würde eine halbe Stunde sexuelle Stimulation erst mal nicht mehr den gleichen Ertrag wie der eines Spitzen-Anwaltes in Züri einbringen. Aber auch da: Edle Angebote werden nue und edle Wege und Mittel eröffnen.
Eine Rose (schliesslich das Gechlechtsteil einer Pflanze) würde dann halt auch keine Maus mehr hinter dem Schrank hervorlocken..
Also bleib dran Spiker, mit deinen Betrachtungen und lass mit dir aber auch diskutieren.
Wie hiess es mal so schön: „Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es.“