Kann man dagegen eigentlich wirklich nichts unternehmen? Das kann ich mir einfach beim besten Willen nicht vorstellen? Da (S-Tipp) sind unsere Handynr. und andere Hinweise auf unsere Person für immer verewigt. Und dem haben wir nicht zugestimmt!
Erst mal, ich bin kein Anwalt, das ist keine rechtliche Beratung im Sinne einer anwaltlichen Konsultation. Rechlich greift hier das Datenschutzgesetz, das heisst du könntest ein Auskunfts und Löschbegehren stellen. Wenn der Betreiber darauf nicht reagiert (oder unvollständig oder offensichtlich falsch antwortet), dann kannst du Strafantrag einreichen.
Ich weiss nicht, ob du erfolgreich die Löschung einer Telefonnummer verlangen kannst, so lange du diese z.B. noch für Werbezwecke regelmässig online veröffentlichst. Im Zweifelsfall ist das Futter für Juristen und Gerichte.
Bei herabwürdigenden Berichten handelt es sich möglicherweise um üble Nachrede oder Beleidigung. Das kann man zur Anzeige bringen, aber gegen den Verfasser des Berichtes, nicht gegen den Betreiber der Plattform.
Die Frage, inwiefern Plattformbetreiber für die Inhalte verantwortlich sind, ist ein schwieriges politisches Thema. Einerseits gibt es Bestrebungen, gegen Hate-Speech vorzugehen (Da gehören gewisse Berichte im betroffenen Forum dazu) und Betreiber stärker in die Pflicht zu nehmen, andererseits bedroht eine zu strikte Regelung die Vielfalt im Internet.
Wenn der Betreiber des Forums Berichte verändert und umformuliert (Es wird unterstellt dass er regelmässig "Hure", "Nutte", etc. ergänzt), dann gefährdet er damit möglicherweise seinen Status als reiner Plattformbetreiber. Damit könnte er also direkt haftbar werden.
Nun zum grossen Aber. Um den Betreiber, oder Berichteschreiber rechtlich zu belangen, muss deren Identität bekannt sein. Du kannst natürlich Anzeige gegen Unbekannt einreichen, aber ob das dann viel bringt, würde ich bezweifeln. Der Staat kann ermitteln, er kann versuchen die Personen zu eruierten, aber die Mittel von Polizei und Staatsanwaltschaft sind beschränkt, insbesondere auch personell.
Die doxxing Gefahr ist für uns viel größer und gefährlicher!
Ich will da keine Opfer-Täter-Umkehr betreiben, aber wer in der Branche tätig ist, der muss da auch selber Vorkehrungen treffen.
- Eigene Handynummer für die Arbeit (ich rate dazu, ein separates Gerät zu nutzen).
- Bei den Arbeitsprofilen von Whatsapp, Telegram, etc. darauf achten dass nicht der echte Name drin steht.
- Nicht in der Privatwohnung Kunden empfangen (ich weiss, dass vereinzelt Frauen davon abweichen, weil ein Arbeitszimmer Geld kostet).
- Autonummerabfrage sperren, falls man als Escort mit dem eigenen Auto zum Kunden fährt.
- Vorsicht bei der Nutzung von Twint, ich habe gehört, dass dort teilweise der Kontoinhaber auf Auszügen auftaucht. Ich nutze kein Twint, daher fehlt mir die Erfahrung.
- Sich überlegen, ob man Fotos mit dem Gesicht veröffentlichen will. Als Kunde habe ich natürlich lieber ein Foto mit Gesicht. 🙂
- Künstlernamen verwenden.
- Keine amtlichen Dokumente und Korrespondenz offen rumliegen lassen (klingt logisch, aber ich habe schon anderes gehört).
- Zurückhaltung was man den Kunden erzählt.
Geht davon aus, dass alles, war ihr online stellt, für immer gespeichert ist.
Bestimmt gibt es noch weitere Vorsichtsmassnahmen, die mir als Kunde nicht bekannt sind.
Ich kann mir vorstellen dass es belastend ist, mit einem falschen Namen zu arbeiten, und im Kundengespräch zu überlegen, wie viel man von sich preis geben will.
Als Berichteschreiber ist man in der Verantwortung, private Informationen nicht in Berichte zu schreiben. Wenn mir Frauen von Ihrer Familie erzählen, oder sonstige private Details, dann landet das nicht in einem Bericht (Es kann natürlich sein, dass mir die Frauen Sachen erzählen, die gar nicht stimmen).