Es scheint, dass sie trotz ihres Wissens über Gesundheit durch die Schwierigkeiten des Hausumbaus/Beruf ihr eigenes Körperbewusstsein vernachlässigt hat. Ich bin eigentlich auch ein sehr bewusster Mensch (esse keinen raffinierten Zucker, Gluten, Tierprodukte) aber es ist in meiner Prüfungsphase auch schon passiert, dass ich eine ganze Kebap-Pizza in mich hineingedrückt habe - und ich kann aus Erfahrung sagen: Nichts daran ist schön. Hätte mich damals jemand darauf angesprochen, hätte ich ähnlich verletzt reagiert oder es abgestritten. Man kann sich nur selbst ändern wollen.

Ich gehe jetzt davon aus, es ist "Frustessen".

Es ist hinlänglich belegt, dass das Gehirn dazu neigt, sich nach den Nährstoffen zu sehnen, die ihm fehlen. Zum Beispiel kann ein Verlangen nach Schokolade auf einen Magnesiummangel zurückzuführen sein. Die Zusammenhänge zwischen Verdauungstrakt und Nervensystem sowie die Auswirkungen von Zucker auf den Körper und das Verhalten sind in zahlreichen Studien gut dokumentiert.

Quellen:
"Neocortex saves energy by reducing coding precision during food scarcity": https://bit.ly/3ugqaCK
"Impact of sugar on the body, brain, and behavior": https://bit.ly/3wk4HLN
"Sugar consumption, sugar sweetened beverages and Attention Deficit Hyperactivity Disorder: A systematic review and meta-analysis": https://bit.ly/3IqT08s
"The preference for sugar over sweetener depends on a gut sensor cell": https://go.nature.com/3ilWIpl

Jetzt an deiner Stelle würde ich versuchen, ihren Stress zu reduzieren, indem ich beispielsweise mehr Hilfe im Haushalt anbiete oder Snacks vorbereite, die eine bessere Alternative zu ihren aktuellen Essgewohnheiten darstellen. Statt Schokolade kann es geschnittene Wassermelone sein oder noch besser, proteinreiche Optionen. 

Ich finde es toll, dass du Rat suchst. Und ich verstehe, dass die zusätzlichen Kilos deine Meinung über sie beeinflussen können. Doch ich finde es feige, dass du in Erwägung ziehst, einer anderen Frau zu schreiben. Ein solches Verhalten zeugt nicht gerade von Respekt. Vielmehr wäre es angemessen, die Dinge klar zu beenden.

Kann ja sein, dass ihr eine langjährige Beziehung habt, aber ich kann dir versichern, dass es ebenso verwerflich ist, jemanden aus Mitleid in einer Beziehung zu halten, wenn die Gefühle längst weg sind. Deine Partnerin verdient einen Partner, der sie wertschätzt und fest zu ihr steht. Es wäre wichtig, dass du dich mit deinen eigenen Gefühlen auseinandersetzt und entsprechend handelst, da du dir momentan selber widersprichst.