Antwort auf Beitrag 87782
Was die Preise und Extrakosten betrifft, so entscheidet jede WG für sich selbst, was für sie passt und stimmt und was nicht. Das gilt es als Freier zu akzeptieren. Preisverhandlungen sind Respektlos.
„Hätte ich damals nur…“ oder „Oder wenn ichs gewusst hätte“ sind stark verwandt mit „Hätte, wäre, wenn.“ Fakt ist, dass wir alle im hier und jetzt leben. Im Nachhinein ist man immer schlauer. Aber ob es das besser gemacht hätte, wenn wir es damals schon gewusst hätten? Sei es mit 10, 15 oder 25 Jahren? Ein Stückweit prägt uns die Vergangenheit und macht uns zu dem, was wir heute sind.
Schlussendlich sind es unsere Entscheidungen, welche uns dort hingeführt haben wo jeder Person jetzt steht. Wenn nicht fremdbestimmt, so hat jeder Person die Wahl, die für ihn/ihr passende Entscheidung zu treffen.
Es braucht im Leben eine gewisse Demut (und auch Dankbarkeit). Zu denken, dass man die Weissheit mit Kaffeelöffeln gegessen hat und sich der Annahme hingibt, dass man jetzt weiss, wie das Leben funktioniert, wird früher oder später auf die Nase fallen. Es braucht Eigenverantwortung und Respekt auch vor sich selbst. Das Gegebene einfach für selbstverständlich zu betrachten, ob bewusst oder unbewusst, ist der erste Schritt in Richtung „auf die Nase fallen“.
Ich finde es ein Stückweit als Anmassend zu wissen, was verheiratete Männer sind und wie sich die betrogenen Frauen angeblich zu fühlen haben. Wir alle lernen jeden Tag Menschen kenne, oft auf eine flüchtige und vielleicht oberflächliche Art. Aber dann zu denken, dass man diese Menschen dann wirklich gut zu kennen glaubt, der/die irrt. Jeder Mensch hat seine Lebensgeschichte (welche nur sehr wenige Personen kennen).
Männer besuchen Prostituierte aus verschiedenen Gründen auf. Klar endet es meistens beim Sex. Die Frage ist nur, ob der Sex auch wirklich der Hauptgrund ist für den Besuch bei einer WG? Damit möchte ich nicht sagen, dass jeder Freier ein psychisches Problem hat. Ich behaupte das Gegenteil.
Jeder Freier geht mit seiner erfundenen Rolle zur WG. Alter, Name, Beruf, Beziehungsstatus und vieles mehr, entsprechen in den meisten Fällen nicht den Tatsachen. Als Schutz, man möchte Anonym bleiben. Weil halt das Gewerbe in der Gesellschaft heuchlerisch als etwas Negatives wahrgenommen wird. Es ist mehr als Tabu.
Umgekehrt nimmt die Dienstleisterin auch ihre erfundene Rolle wahr. Aus den gleichen Gründen.
Dementsprechend können wir so nie die wahre Person kennenlernen (Freier und Prostituierte). Nicht weil wir lügen und uns gegenseitig etwas vormachen wollen, sondern weil wir uns schützen wollen. Nicht nur weil zu Hause evt. eine Familie wartet, sondern auch gegenüber dem (anderen) Arbeitgeber und den engeren Freunden.
Nüchtern betrachtet ist die Beziehung zwischen Freier und Prostituierte eine reine Geschäftsbeziehung. Es wird etwas Angeboten, dessen Dienstleistung man in Anspruch nehmen darf, aber nicht muss. Und wie wir bekanntlich wissen, gibt es in der Arbeitswelt überall Idioten, aber auch tolle Personen (sei es als Kunde oder Dienstleister).