Antwort auf Beitrag 87840
Ich betrachte mein Klientel nicht mit Verachtung. Warum auch? Rein statistisch betrachtet konsumiert jeder 3. Herr in der Schweiz sexuelle Dienstleistungen. Ich verachte nicht einen Drittel der männlichen Bevölkerung. Dieser Beruf bedeutet aber auch, dass ich theoretisch mit jedem dritten Mann im Bett sein könnte. Magst du wirklich jeden einzelnen Mann in deinem Leben? Sei es dein Nachbar, dein Chef oder Bruder? Charakterlich und äusserlich?
Nein, die menschliche Psyche ist nuanciert (ich bin auch keine vollkommene Person) und manchmal harmoniert es nicht. Ich habe meinen Spass an Sex. Ich liege nicht einfach regungslos da wie ein Fisch, sondern geniesse meinen Teil. Manche Männer sind wirklich ungeschickt, aber ehrlich gesagt, habe ich keine Lust, sie jetzt zu belehren. Am Ende des Tages ist es doch egal – sie wollen einfach eine gute Zeit mit mir haben, und genau das bekommen sie auch.
Nach dem Akt verbleiben meist 40 Minuten. Ich höre aufmerksam auf ihre Erzählungen, teile meine eigenen Lebenserfahrungen, wir plaudern über Urlaubspläne oder das Wetter oder was wir morgen vorhaben. Ich wiederhole mich: Mach immer das beste aus dem, was du hast. Deswegen fühle ich mich auch nicht besser oder schlechter als die Frauen am Strassenstrich. Manche Kunden sind einfach nicht die Geisteslichtesten, und ich träume insgeheim davon, mich wegzuteleportieren. Wohl könnte ich ähnlich dumme Antworten geben, doch ich entscheide mich immer dazu, das Beste aus dieser Situation zu machen und von jedem Menschen etwas zu lernen. Schliesslich habe ich mir diese Situationen selbst ausgesucht, ich sehe mich nicht als Opfer.
Also selbst wenn ich mir hirnverbrannten Pipifax über angeblich krebsverursachende 4G-Antennen oder MLM Produkte anhören muss, versuche ich dennoch, meinen eigenen Nutzen daraus zu ziehen. Ich zweifle daran, dass es mir in diesem Moment nur um Geld geht. Vielmehr geht es mir darum, meine eigene kostbare Lebenszeit nicht zu verschwenden. Jetzt hässig oder grimmig zu sein bringt mir Nichts und ausserdem will ich keine Zornesfalten.
Doch wenn du mich fragst, ob es das Nonplusultra ist, sich dem auszusetzen – nein, das ist es nicht. Ich würde es niemals gratis tun, lieber sässe ich gerade in einer prachtvollen Villa in Puerto Rico und schlürfte einen Caipirinha. Oder again: es gibt Tinder, wenn es ja nur um Leidenschaft und Hingabe geht.
Übrigens, Nichts an mir ist ungeschickt. Wenn ich das so geschrieben habe, dann weil ich es so denke und so in die Welt setze 😉 SmartLover, du begreifst meine Einstellung zu meiner Arbeit genauso wenig wie das Enter-Zeichen, das du hier so freizügig missbraucht hast.
Ihr würdet keinen Unterschied bemerken, ob der Beitrag von Petra, Isabella, Massagefee oder jemand anderem stammt (ihre Ansichten sind genauso legitim!), wenn ich die Namen schwärzen würde. Ich hätte auch einfach ChatGPT mehr davon schreiben lassen können, dann hätte ich sicherlich mehr Kunden aus dem Sexforum angelockt.
Todeloo!