Birgit, ja, wir sind alles arme und unhygienische Würstchen, ausser du.

Doch ich kann durchaus nachvollziehen, was du meinst. Persönlich würde ich ausserhalb der Arbeit niemals Zeit mit einem meiner Kunden verbringen. Es missfällt mir zutiefst, wenn sie sich "Verwöhner" nennen und ich dann dazu verdammt bin, Lust vorzutäuschen, um ihr verzerrtes Selbstbild zu unterstützen. Natürlich ist niemand böse dafür, dass sie versuchen, die Zeit für mich auch schön zu gestalten – nur machen sie nie, was mir gefällt, sondern vielmehr das, was sie glauben, was mir gefallen sollte.

Das ist aber nicht ein Sexforum Problem. Es ist ein and6, Seeking, hot.ch... Nein, es ist ein Männerproblem. Ich erinnere mich an ein Haus, in dem man sich diskret einmieten konnte. Ich habe ein Schild an die Tür gehängt: Nicht klopfen! (Nur nach Termin). Du kannst dir denken, was im Stundentakt passiert. Ich liege in der Badewanne, Gürkli auf den Augen und höre: "Hallo, was kostet? Massage?" 

Einige Männer schicke ich zum Duschen, nur um später festzustellen, dass das Duschgel unberührt dasteht und ich eine Pfütze auf dem Boden finde, weil sie zu faul sind, sich abzutrocknen.

Aber: am Ende verdienen wir hier Geld. Wenn ich mit meinem Sugar Daddy im Restaurant sitze und zuschaue, wie er in Slow Motion das unappetitliche Weiss aus seinen alten Mundwinkeln wischt und nach Perskindol riecht, erinnere ich mich daran, dass ich gerade eine beträchtliche Summe verdiene und nicht den Boden eines Starbucks putzen muss. Und Bettler können nicht wählerisch sein.

Also du kannst es dir in deinem Alter zur Aufgabe machen, die Welt zu verbessern oder du machst, was du kannst und gibst dich damit zufrieden.