Ui... das wird hier noch zur heissen Debatte. Die Verifikation ist leider nicht so einfach wie man es sich vorstellt. Grundsätzlich muss man unterscheiden zwischen verifizierten Inseraten (sieht das Girls wirklich so aus wie auf den Fotos) und Fake-Inserate (gibt es das Girl auf den Fotos überhaupt).
Problem Fake-Anzeigen:
Hier ist es ein reines Katz und Maus Spiel. Jedes Mal, wenn man ein Muster erkennt und nach diesem Muster Inserate ablehnt, dann ändern die "Fakeler" (so nenne ich sie) das System. Früher war es die gemeinsame IP-Adresse bis die Fakeler angefangen haben TOR oder VPN-Dienste zu nutzen.
Dann waren es die französischen Inserate mit Gmail-Adresse. Jetzt kopieren sie Texte von anderen Anzeigen teilweise sogar auf Schweizerdeutsch.
Dann waren es die Bilder. Ich konnte relativ schnell erkennen, ob die Bilder Fake sind oder nicht. Mittlerweile werden Bilder von Girls in Schweizer Studios eingesetzt (mit entsprechendem Hintergrund).
Dann war es der Text "nur via WhatsApp erreichbar". Also klar Fake. Auch das wird nicht mehr so oft geschrieben.
Dann war es die Adresse. Eine bestimmte Schweizer Adresse in Aarau. Auch das wird nicht mehr so oft verwendet.
Dann hat man angefangen Gratis-Anzeigen für Geld zu verkaufen (Minimalbeträge, damit der Fakeler den Zahlungsprozess durchmachen muss). Das hat die Fakeler nicht gestört und hatte zur Folge, dass die Zahlungsanbieter angefangen haben die Kreditkartenzahlungen für Erotikportale zu sperren.
Bei Fake-Anzeigen geht es heute in 90% der Fälle um Wertkarten-Betrug.
Die Portalbetreiber schauen die Anzeigen an und teilweise rufen sie sogar das Girl an, um zu sehen, ob da jemand das Telefon abnimmt, bevor man die Anzeigen freigibt.
Es gibt jedoch einige Möglichkeiten, wie man die Fake-Anzeigen entlarven kann. Einige davon funktionieren noch, die ich hier aber nicht aufzählen möchte. Ich muss diesen "Idioten" (Fakeler) nicht auch noch eine Anleitung geben, wie sie mit ihren Fakeanzeigen durchkommen.
Was ich aber sagen kann: Oft erstellen sie Accounts im Vorrat. Eine gute Massnahme ist es z.B. wöchentlich (automatisiert) zu prüfen, welche Accounts älter als eine Woche sind und keine Anzeigen enthalten. Diese würde ich gleich alle löschen.
Bitte versetzt Euch auch mal in die Lage der Portalbetreiber: Wer für eine Anzeige bezahlt, möchte nicht warten müssen, bis sich der Portalbetreiber bequemt die Anzeigen zu prüfen. Diese Anzeigen müssen sofort online gehen. Ansonsten würde man die echten WG's damit bestrafen. Es kann nicht sein, dass wegen dieser Idioten, die echten WG's benachteiligt werden.
Es gibt auch weitere Präventivmassnahmen. zum Beispiel:
* Bei der Registrierung SMS-Bestätigung der Mobile-Nummer abfragen. Auch hier gibt es aber genügend Dienste im Internet, die solche Gegenmassnahmen gratis anbieten. Einfach auf Google suchen (receive sms online). Das wird schon sehr oft so eingesetzt.
* Ausländische IPs sperren und wenn man sich registriert nichts davon schreiben. Einfach eine Meldung «Wegen Wartung kann man im Moment keine Anzeigen aufgeben». Aber auch hierzu gibt es VPN-Dienste mit Schweizer IP-Adressen.
Zu viel sperren darf man aber trotzdem nicht. Bitte vergesst nicht: Der Fokus der Portale ist etwas FÜR die WG's zu machen und nicht etwas GEGEN die Fakeler zu erstellen. Hier gilt es die richtige Balance zu finden.
Ein anderer Ansatz ist es die Preise so hoch zu gestalten, dass es sich für die Fakeler gar nicht lohnt, die Sperrung zu riskieren. Auch hier wieder der Aspekt der Kontraproduktivität. Ausserdem verfügen dieses Idioten offensichtlich über ziemlich gute finanzielle Mittel. Auch Anibis kämpft schon länger gegen solche Fakeler. Da darf man sich nicht wundern, wenn die Preise für Erotikanzeigen auf einmal so hoch werden.
Neue Portalbetreiber sind ausserdem froh um jeden Rappen und wollen bezahlende Kunden nicht verärgern. Hier sind etwas mehr Mut und besonders gute Präventivmassnahmen gefragt, damit diese Anzeigen es gar nicht erst online schaffen und somit gar nicht zu einer Sperrung kommen kann.
Ganz offensichtlich kommen diese Fake-Anzeigen vorwiegend aus dem afrikanischen und thailändischen Raum (aber nicht ausschliesslich).
Mein Tipp an die Portalbetreiber: Motiviert die Besucher den gesunden Menschenverstand zu nutzen. Ich weiss, bei so viel nackter Haut wird oft mit dem Backup-Gehirn gearbeitet. Das ist vermutlich auch der Grund, wieso es vorwiegend die Erotikbranche trifft.
Eine Warnung auf dem Portal, dass man nie vertrauliche Informationen preisgeben soll, wäre sehr hilfreich. Keine Wertkarten (Apple Store, Google Play) keine Kreditkarten-Daten. Diese Warnung so platzieren, dass sie auch von den Fakelern gesehen wird.
Und nun zur heiligen «Verifikation»
Wer hier behauptet es sei ohne grossen Aufwand zu bewerkstelligen, hat offensichtlich nicht so viel Ahnung von der Branche. Viele WG’s (auch gute und pflichtbewusste WG’s), wollen das nicht. Es gibt unendlich viele Gründe dafür.
Wenn sich dann aber doch mal jemand verifiziert: Da wird alles Mögliche verifiziert. Im Normalfall verlangt man ein Bild des Girls, die ein Zettel in der Hand hält auf dem der Name des Portals handschriftlich geschrieben stehen soll. Das überfordert so manche WG’s.
Ausserdem: Heute kann man ganze Bildersets kaufen mit Girls, die ein leeres Blatt Papier in den Händen halten. Hier noch handschriftlich etwas hinzuschreiben ist das kleinste Problem. Übrigens eine Praxis die im Dark web schon seit Jahren so umgesetzt wird.
Dann werden aber alle möglichen Verifikationsbilder gesendet: Vom Girl, die ihre Schweizer ID in den Händen hält, bis zur Frau die Ihren Massagestuhl (ohne Bild von sich) verifizieren lassen möchte.
Hier ist die Integrität der Portalbetreiber gefragt. Es gibt sogar Portale, die Telefonsex- und Dating-Profile als «verifiziert» listen. Das ist absolut lächerlich. Aber er scheint tatsächlich zu funktionieren.
Dass es Clubs gibt, die Girls verifizieren lassen, die nicht mehr da arbeiten ist noch das kleinste Übel. Mind. weiss man, dass es das Girl mal gab…
Auch kann man unmöglich jedes Girl regelmässig persönlich treffen, um das Verifiziert-Label anzubringen. Die Verifizierung ist lediglich ein Marketing-Gag, das von einigen pflichtbewusst eingesetzt und von anderen nur als Mittel zum Zweck missbraucht wird.
Das Gleiche gilt übrigens auch für die Kommentar- und Chat-Funktionen in Anzeigenportale. Wer hier das Forum nutzt, kennt dieses Problem bestens. Das muss ich nicht ausführlich erklären.
Fazit:
Es gibt immer mind. drei Perspektiven. Der Portalbetreiber, der Inserent und der Besucher. In einer idealen Welt würde man alle Parteien bestens befriedigen können (in welchem Sinne auch immer). In einer idealen Welt würde es aber auch keine Betrüger geben und jedes Inserat wäre automatisch verifiziert, weil die Inserenten ehrlich wären. In einer idealen Welt würde man für so viel Naivität nicht bestraft werden.
Bitte versucht euch auch in eine fremde Partei zu versetzen.
Natürlich es gibt auch die geldgierigen Portalbetreiber (schwarzen Schafe), denen es egal ist, welche Inserate online gehen. Aber nicht jedes Portal mit Fake-Anzeigen ist ein schlechtes Portal und nicht jedes Portal mit verifizierten Anzeigen ist ein gutes Portal. Es wird viel im Hintergrund unternommen. Man darf nicht das Ziel eines solchen Portals vergessen. Das ist nicht ein Portal GEGEN Fakler zu erstellen, sondern eine Plattform FÜR WG’s anzubieten.
So, ich habe fertig…😀