Antwort auf Beitrag 69288
Hallo Cara
Beantworten kann ich Dir die Frage nicht mit Sicherheit, obwohl mich das Thema interessiert.
In den Foren wird oft darüber gestritten. Die Meinungen gehen von "Es reicht zum Überleben" bis zu "Man wird verdammt reich". Die Antwort ist irgendwo dazwischen, und hängt von der Frau ab.
Klar ist, die Preise sind massiv gesunken, in einer Zeit in der fast alles teurer wurde. Vor ein paar Jahren waren 300/h üblich, heute sind 250 die Norm (man findet auch Angebote für 200). Früher waren die Preise noch höher, 500/h. Es wird auch immer mehr ohne Aufpreis angeboten, Blasen ohne Gummi ist fast immer inklusive, früher hat das 50 (oder 100) extra gekostet. Die Zeiten in denen sich eine Frau mit Prositution ein Mehrfamilienhaus in der Schweiz erarbeiten konnte um dann von der Miete zu leben sind vermutlich vorbei.
Wie viel du verlangen kannst, hängt vom Aussehen, aber auch vom Service und der Ausstrahlung ab. Prostitution ist keine Arztpraxis, wo ein Kunde nach dem anderen Termin hat. Es kann sein dass keine Kunden kommen, gerade in den Tagen vor dem Zahltag.
Wenn du in einem Club arbeitest, dann geht ein Teil der Einnahmen ans Studio, ans Girl gehen angeblich 50-60%. Escort-Services kassieren bestimmt auch ihren Teil. Clubs bieten Infrastruktur für dich (Saubere Wäsche, Empfang, Sicherheit, Website mit Werbung, Kondome, etc...).
Wenn du privat arbeitest, dann musst du ein Arbeitszimmer oder eine Wohnung mieten (Zu Hause arbeiten ist nicht gut, du hast dann keinen sicheren Rückzugsort für dich), das kostet mehr als ein Nagelstudio (Traumhengst verlangt umgerechnet 3000/Monat). Eine normale Wohnung mieten ist problematisch wegen der Bewilligung und den Nachbarn.
Dann möchtest du für dich Werbung machen, die kostet auch (Habe die Preise nicht recherchiert), du brauchst ein zweites Handy (Trennung Privatleben/Arbeit), passende Kleider, sonstige Kleinigkeiten.
Die Lebensunterhaltskosten in der Schweiz solltest du kennen, falls du hier lebst. Denke daran, dass du als Selbständige die AHV-Beiträge der Arbeitgebers und des Arbeitnehmers zahlen musst. Dazu kommt die Pensionskasse, auch wenn das für dich vielleicht noch "weit weg" ist.
Prostitution ist für die meisten Frauen kein Job den sie bis 65 machen (Die Kunden möchten junge oder jung aussehende Frauen). Du solltest dir überlegen was du später machst, oder wie du genug Geld fürs Alter zur Seite legst. Es ist auch kein Job für den Lebenslauf bei der nächsten Bewerbung, so weit ist die Gesellschaft noch nicht.
Und du musst dich fragen, ob du für den Job geeignet bist. Nicht alle Kunden sind sportlich, attraktiv, gepflegt und super im Bett wie die Mitglieder dieses Forums 🙂
Eine Prositutierte hat mal vom "Bus-Test" gesprochen. Setze dich in den Bus (Also nicht jetzt, wo wegen Corona alles leer ist), schau dir die Männer an, und frage dich, ob du mit jedem ins Bett gehen könntest.
Oder sprich mal mit einer Frauenberatungsstelle aus dem Millieu, wie Isla Victoria in Zürich.