Unterwegs in Varadero



Ja, auch hier gibt es sie, die Bustour für 5 CUC/Tag. Aber nein, “An unforgettable trip” würde ich das nicht gerade nennen. Es ist vielmehr eine billige Möglichkeit, die langgestreckten Entfernungen auf der Halbinsel zu überbrücken.



Und als diese wird sie auch von den vielen AI Touristen wahrgenommen, so sie sich denn mal aus dem Hotel trauen. Der Bus fährt immer rauf und runter, was anderes bleibt ihm schließlich auch nicht übrig... das “Sightseeing” besteht zum größten Teil aus der uninteressanten, befestigten Küste landseitig und dem Abklappern der vielen Hotels. Die Haltestellen sind durchnummeriert.



Varadero ist sehr übersichtlich, was die Benennung der Straßen angeht, es gibt keine Straßennamen, sondern Nummern, was praktisch ist.

Im Örtchen selbst gibt es diverse Einkaufsmöglichkeiten mit kleinen Geschäften, die üblichen Trödel- und Souvenirshops dürfen nicht fehlen sowie so etwas wie eine Shopping Mall, wo man alles für einen Badeurlaub Notwendige erstehen kann. Beim Melia Varadero gibt es noch eine große Mall, die “Plaza America”, großartig was anderes zu kaufen gibt es da aber nicht, den Besuch kann man sich schenken.



Als Taxis fungieren auch in Varadero eine Mischung aus Oldtimern, gelben Touritaxen und den dreirädrigen “Taxi-Eiern”.

Abends unterwegs: die Zeit zwischen Abendessen und Disse kann man sich z.B. mit Bowling vertreiben, es gibt mehrere Anlagen, die von uns besuchte war allerdings katastrophal. Klar, alle mit Straßenschuhen auf der Bahn und die Kugeln hatten alle Macken, s.d. man eher würfelt mit den Dingern, als dass sie rollen. Egal, just for fun.



In den diversen Discos geht es spät los, “Havana Club” (map) scheint momentan der angesagteste. Andere, wie der “Mambo Club” (map) sind an den Wochenenden aber auch gut frequentiert. Das wechselt wie überall schnell, am besten fragt man Einheimische nach der gerade angesagten Disse. Aufrisse scheinen hier begrenzt möglich, 99% der Besucher sind allerdings Touristenpärchen und -gruppen.



Ausflüge in die Umgebung

Da Varadero doch kleiner und ereignisloser ist als ich es mir vorgestellt habe, wurde es schnell langweilig. So beschloss ich kurzerhand, ein Taxi anzuheuern, um mich nach Cardeñas (map) fahren zu lassen. In dem Städtchen wohnen die meisten der Angestellten, die einen der begehrten (Trinkgeld) Jobs in Varadero ergattert haben. Ansonsten ist das Kapitel schnell abgehakt, wenn man sich nicht für alte Kirchen oder historische Orte wie die Stelle, wo Kubas Flagge zum ersten Mal gehisst wurde, interessiert. Auch sieht man hier wieder verfallene und halbverfallene Fabrikgebäude und Anlagen. Habe nette Leute getroffen, wie überall in Kuba.

Matanzas

Mit dem Taxifahrer kam ich gut klar, er sprach sehr gut Englisch, so legte ich zu den 20 vereinbarten Peso noch 30 drauf (natürlich alles incl. der Rückfahrt) und wir fuhren weiter nach Matanzas (map), der Provinzhauptstadt.



Doch zuerst hielten wir an einem Fluss, meine Chica und ich machten einen kurzen Trip mit einem Ruderboot zu irgendwelchen Ruinen. Nein, ich musste nicht selbst rudern, die fünf CUC wollte sich unbedingt jemand verdienen 😉 Das Aufregendste daran war letztlich der Umstand, dass meine Torte mir kurz einen Blowjob im Wald bei den Ruinen gab. Ansonsten nett, aber vernachlässigbar. An diesem Ort machen Kubaner Urlaub, es gibt spartanisch eingerichtete Campinghütten für kleines Geld, man kann grillen und im Fluss baden.



Matanzas ist eine schöne Stadt, sie liegt um eine nach ihr benannte Bucht herum in etwas hügeligem Gelände. An einer Stelle mit einer Kirche und gutem Ausblick hielten wir kurz und ich quälte meine Cam etwas. Da es an der Zeit war, lud ich alle zum Essen ein. Der Taxler brachte uns zu einem Paladar, den er schon einmal besucht hatte. Das Essen war sehr gut und bezahlbar. Schließlich machten wir uns auf den Rückweg nach Varadero.



Meiner Chica musste ich wie bereits angedeutet leider wegen schwerer Verfehlungen am vorletzten Tag fristlos kündigen. Sie meinte mir erzählen zu müssen, wann ich zu kommen habe, im Brustton der Überzeugung. Ich habe abends noch gute Miene zum bösen Spiel gemacht, mich rumgedreht und gepennt. Vorher habe ich mir die Abfahrtzeiten des Viazul Busses aus dem Reiseführer gepickt, mir den Wecker auf 6 Uhr gestellt. Morgens extra gut gelaunt aufgestanden, pfeifend unter die Dusche gegangen.

Mich angezogen, ihr mitgeteilt, dass ihr Bus um acht Uhr geht und sie jetzt aufsteht. Sie wollte es zuerst nicht glauben, erst, nachdem ich ihr die Decke wegzog und ihr glaubhaft versicherte, dass sie sich gern auch auf der Straße anziehen könne, weil ich gleich ihre Klamotten dorthin befördern würde, gab sie auf uns fügte sich. Ich brachte sie zum Bus, um sicherzugehen, dass sie auch wirklich verschwand. Ich war ziemlich sauer auf die Zicke... nicht zu fassen. Sie hat den Bogen deutlich überspannt. Da ist sie an den Falschen geraten. Die Kohle habe ich ihr natürlich verabredungsgemäß gegeben und auch das Ticket bezahlt (10 CUC).

Madame speisen ab sofort wieder im Rapido.



Am Tag darauf war die kurze Zeit in Varadero beendet und ich fuhr allein mit dem Taxi zurück nach Havanna, wo meine alte Casa auf mich wartete, die ich bereits vor dem Trip nach Varadero erneut gebucht hatte. Die Fahrt dauerte nur 90 Minuten.