Varadero!



Das sagenumwobene Varadero (map), wo es bis zum ersten großen Crackdown irgendwann Ende der 90er Jahre richtig abging, wollte ich mir unbedingt mal ein paar Tage antun - was ich auch gemacht habe. Schon auch deshalb, weil es hier die schönsten Strände Kubas - und der Karibik überhaupt - geben soll. Ursprünglich war es eine meiner Überlegungen, evtl. gleich bis Varadero zu fliegen (sie haben einen eigenen Airport in 20 km Entfernung), dort für ein paar Tage eins der AI (“All Inclusive”) Hotels zu nehmen und dann nach Havanna zu fahren, um dort den Löwenanteil des Urlaubs zu verbringen. Zum Glück habe ich es so nicht gemacht, es wäre schlicht überflüssig und umständlich gewesen. Die andere Variante, Flug nach Havanna und dann mit dem Taxi einen Abstecher auf die ewig lange Halbinsel zu machen, erwies sich als die bessere Variante.

Ja, in Varadero muss wirklich die Post abgegangen sein damals; Horden von Chicas belagerten die Strände, Straßen und Bars, man konnte aus dem Vollen schöpfen und so viele Girls mit in jedes Hotelzimmer nehmen, so viel man wollte oder so oft man konnte.

Das ist leider Geschichte. Irgendwann hat der böse, alte Mann eine Schranke am Eingang der Halbinsel installiert und nun wird alles und jeder kontrolliert. Die vielen Bediensteten, die in den Hotels usw. arbeiten, müssen jeden Morgen und jeden Abend das Stück über die Brücke laufen, damit sie besser kontrolliert werden können. Als Kubaner, der dort nicht arbeitet, kommt man erst gar nicht rein. Daher gibt es praktisch keine Chicas an den Beaches usw. OK, ein bisschen was geht immer, später mehr dazu. Aber kein Vergleich zu früher und insgesamt, verglichen mit Restkuba, spaßtechnisch einfach nur trostlos.

“Wird es morgen regnen?” fragt der Tourist einen Einheimischen. “Natürlich nicht” lautet lakonisch die Antwort, “Varadero ist CUC Sonderzone”. Der schwarze Humor der Cubis ist allgegenwärtig, wenn auch normalerweise hinter vorgehaltener Hand. Denn wenn jemand aus dem Spruch “Socialismo o Muerte!” (“Sozialismus oder Tod!”) angesichts der vielen waghalsigen und oft tödlich endenden Fluchtversuche vieler Kubaner übers offene Meer in irgendwelchen Badewannen und selbstgezimmerten Flößen nach Florida “Miami o Muerte!” (“Miami oder Tod!”) macht, darf mit ernsthaften Konsequenzen rechnen. Ihren Humor lassen sich die Kubaner trotzdem nicht verbieten.

Ja, es stimmt, Varadero ist noch weniger Kuba, als Pattaya Thailand. Wer nur Varadero kennt, hat von den Nöten und Sorgen der Kubaner nichts mitbekommen und war in Wirklichkeit gar nicht in Kuba. Hier gibt es mehr in den Geschäften als anderswo, alles ist sauber, aufgeräumt und neu. Den Einheimischen geht es deutlich besser als im Rest der Insel. Schöne, heile Urlaubswelt. Das Entenhausen der Karibik.

Was wir (und viele Cubis) wollen ist hingegen klar, nämlich dass einer diese Schranke abreißt und jeder tun und lassen kann, was er will. Wie es momentan aussieht, ist es gar nicht so illusorisch, dass dieser Fall sehr bald eintreten könnte.

Anreise




Die Anreise aus Havanna ist ein Klacks. Die ca. 130 km (map) lassen sich über sehr gute Straßen mit dem Taxi in etwa 90 - 120 Minuten bequem bewältigen. Ich habe diese bequemste Variante gewählt und 90 CUC bezahlt. Auch per Viazul Bus (10 CUC) ist man schnell dort, so man ein Ticket bekommt (rechtzeitig drum kümmern). Mit dem eigenen Mietwagen geht es selbstverständlich auch, aber nur für Varadero braucht man erst recht kein eigenes Auto - das ist überdimensioniert.

Der Vorteil beim Taxi war für mich, dass mir der Fahrer versprach, mir in Varadero bei der Casa Suche behilflich zu sein. Ich hatte dafür einen ausgesucht, der passabel Englisch sprach.

Die Frage, “Chica mitnehmen oder nicht?” habe ich für mich mit “ja” beantwortet, wie Ihr wisst, leider war das ein Fehler, was ich schon im Vorfeld befürchtet hatte. Die Dame entpuppte sich dort vollends als Zicke und ich musste sie tatsächlich am vorletzten Tag auschecken. Hab sie in den Bus gesetzt und tschüss. Darum kann ich nicht wirklich viel darüber sagen, was nun wo genau geht mit den Chicas in Varadero. Was man so hört, wird man als Alleinreisender Mann schon mal von Chulos angesprochen, das sind Kubaner, die Chicas vermitteln. Auch abends/nachts in diversen Dissen geht sicher was.

Noch ein paar Fotos meiner schönen Zicke aus Havanna???