Louis schrieb:
Ich glaube je einfacher und routinierter eine OP ist, desto weniger Aufmerksamkeit wird geschenkt.
Wenn die Routine einschlägt wird's gefährlich so kann ich mir vorstellen bei Spezial-Klinik und Brust-OP welche das täglich jahrein jahraus machen.


Genau das Gegenteil ist der Fall! In unzähligen Studien und Untersuchungen wurde bereits nachgewiesen, dass je häufiger eine Operation durchgeführt wird vom selben Arzt bzw. Institut, je seltener Komplikationen und Nachbehandlungen vorkommen. Die Erfahrung und Regelmässigkeit der OP's ist absolut entscheidend. Erst kürzlich wurde eine Studie veröffentlicht zu schweizerischen Spitälern und unterschiedlichsten OP's. Das Resultat war dasselbe: je häufiger eine OP durchgeführt wird, je seltener die Anzahl Komplikationen. Teilweise hatten Institute mit nur 100 OP's pro Jahr in absoluten Zahlen sogar die grössere Anzahl Problemfälle als Insitute mit 3000 OP's! Diejenigen mit den häufigsten OP's hatten teilweise gar 0,00% Problemfälle. Es wird deshalb auch immer wieder darauf hingewiesen, dass man lieber einen Arzt mit viel Erfahrung, welcher eine OP regelmässig und häufig durchführt aufsucht als einer, welcher die OP nur ab und zu und als "Nebenjob" durchführt.

Natürlich ist es auch so, dass Routine zu (meist dummen) Fehlern führen kann, im medizinischen Bereich ist dieses Risiko aber viel kleiner im Vergleich zu mangelnder Erfahrung oder mangelnder Praxis! Das gilt bspw. auch bei Zahnimplantaten oder Lasern von Augen.

Der Tod von Cora ist tragisch vor allem wegen ihrem Alter und der Unnötigkeit der OP, ich bin aber gespannt was in den nächsten Untersuchungen noch rauskommt. Nach den bisherigen Berichten sehe ich die Ursache vor allem in der falschen und vermutlich unerfahrenen Reanimation nach Feststellung des Herzstillstandes, welche wie es scheint alles andere als üblich und normal abgelaufen ist. Was da passiert ist hört sich ziemlich abenteuerlich an. So sehr, dass die Amerikaner bereits wieder an eine Verschwörung denken würden.