In der Insel angekommen wusste ich gleich, wo die Beratung ist, da ich schon vor einem Tropenaufenthalt dort war. Im Wartebereich fällt auf, dass primär Ausländer warten...

Bei der Anmeldung muss der Termin und Code genannt werden, dann erhält man eine kleine Tafel mit einer Zahl. Somit ist die Anonymität gewährleistet.

Nach einiger Zeit wurde ich von Frau B. abgeholt und in das Zimmer geführt. Zuerst erklärte sie mir, wie der Aidstest funktioniert. Es wird etwas Blut abgenommen und auf einen Teststreifen gegeben. Der Teststreifen benötigt ungefähr 15 Minuten bis zum Resultat, während dieser Zeit findet die Beratung statt.

Ich konnte diverse Fragen stellen und bekam kompetente Antwort. Ich gehe hier nicht auf jedes Detail ein.

Eine meiner Fragen war die der Ansteckungsgefahr beim Lecken. Frau B. erklärte, dass die Ansteckungsgefahr für Aids eher gering ist, es könnten aber diverse andere zwar nicht tödliche aber trotzdem unangenehme Krankheiten so übertragen werden. Auch sei die Übertragung von Aids auch ohne Blut möglich, wenn gleichzeitig noch andere Geschlechtskrankheiten bestehen.

Ich fragte Frau B. nach den "hauchdünnen Latexplättchen" die es laut dem Photo-Point Forum in der Apotheke zu kaufen geben soll. Sie zeigte mir darauf eine ca. 15 cm breite Rolle mit Latex- oder Silikonfolie zum Abschneiden. Da solle man es besser gleich ganz bleiben lassen, was ich auch denke...

Frau B. riet mir, die Kondome selber auszusuchen und ins Studio mitzubringen. Nur so sei gewährleistet, dass diese auch passen.

Als ich Frau B. erzählte, dass ich darüber nachdachte, auch einmal "Französisch Total" auszuprobieren, wurde sie recht ungehalten. Dies sei als sexueller Übergriff zu werten und absolut tabu.

Nach dem Auswerten des Testresultats erhielt ich ein Kondom und konnte diverse Broschüren mitnehmen.

Vor dem Gehen habe ich noch gefragt, was ein sinnvoller Rhythmus für regelmässige Tests sei. Die Antwort war ganz anders als ich es erwartet hatte: Falls nur safer Sex gemacht werde, seien regelmässige Tests nicht nur überflüssig sondern sogar kontraproduktiv, da sie eine falsche Sicherheit vermittelten.