@Jumpy10Glory Holeaus Wikipedia, der freien EnzyklopädieWechseln zu:
Navigation,
SucheGlory Hole (auch: „gloryhole“, englisch für:
„ruhmreiches, glorreiches Loch“) − umgangssprachlich auch
Klappenloch oder Schwanzloch − ist ein Loch in einer Wand zum Zwecke meist
anonymer Sexualkontakte. Der Begriff wurde durch
homosexuelle amerikanische Literatur und
Pornographie im
deutschen Sprachraum bekannt. Im
Englischen kann es in verschiedenem Zusammenhang gebraucht werden.
Da der gleiche Terminus in verschiedenen Sprachen verwendet wird, handelt es sich bei diesem Fremdwort um einen
Internationalismus.
Daneben gibt es gelegentlich auch andere, seltene umgangssprachliche Verwendungen.
Inhaltsverzeichnis[
Verbergen]
Geschichte [Bearbeiten]Das erste Glory Hole ist aus dem Jahre 1700 bekannt, wo das
bog-house im
Savoy in London ein rund ausgeschnittenes Loch in der Trennwand zwischen den Kabinen hatte.
[1]Funktion [Bearbeiten] Glory Hole auf einer Toilette in
Kalifornien, USA
Glory Holes sind Löcher, die in
Hüfthöhe in die Trennwand zwischen zwei Einzelkabinen von öffentlichen Toilettenanlagen (zum Beispiel auf Bahnhöfen, in Universitäten oder Autobahnparkplätzen) oder Videokabinen in
Erotikshops gebohrt werden und der Aufnahme meist gleichgeschlechtlicher sexueller Kontakte zwischen Männern dienen. Dabei steckt ein Partner seinen
Penis durch das Wandloch, um sich mit der Hand,
oral oder manchmal auch
anal vom Partner auf der anderen Seite
befriedigen zu lassen. Das Glory Hole kann aber auch lediglich zur verbalen Kontaktaufnahme oder zum
Voyeurismus genutzt werden. Wird das Loch von einer Seite verdeckt, kann dies als Ablehnung verstanden werden.
Sexualkontakte an Glory Holes gehören zu den anonymen Kontaktformen, bei denen die sexuelle Befriedigung im Vordergrund steht und die Identität des Gegenübers nebensächlich bleibt. Bei dieser Form des sexuellen Kontakts besteht (wie bei allen anderen Formen die mit häufig wechselnden und unbekannten Partnern praktiziert werden) ein hohes Risiko der Ansteckung mit
sexuell übertragbaren Krankheiten, insbesondere wenn auf die Benutzung von
Kondomen verzichtet wird.
Gerade an solchen Orten sind relativ häufig Männer anzutreffen, welche sonst eine
heterosexuelle Identität leben. Ihre Beweggründe, abweichend davon diese Form sexueller Betätigung zu wählen, sind üblicherweise, weil sie meinen, dringend sexuelle Erleichterung zu brauchen, weil ihre gegengeschlechtlichen Partner bestimmte
Sexualpraktiken ablehnen oder weil sie
bi-curious (neugierig auf gleichgeschlechtliche Sexualkontakte) sind.
Seltener sind an diesen Orten auch Frauen – meist in Begleitung ihrer männlichen Sexualpartner mit voyeuristischen und/oder Machtmotiven – anzutreffen. Dann kann es bei entsprechender Anatomie auch zu
vaginalem Verkehr a tergo kommen.
Übernahme in die heterosexuelle Sexkultur [Bearbeiten]In
Swingerclubs gibt es inzwischen oft aufgestellte Holzwände mit mehreren Glory Holes in einer Reihe ohne Trennwand dazwischen. Dort spielt vor allem das psychologische Motiv der relativen Anonymität eine Rolle. Manchmal hockt nur eine Frau dahinter, die mehrere Männer gleichzeitig mit Mund und Händen stimuliert.
Kabinensex [Bearbeiten]Eine professionelle Variante scheint eine preisgünstige
Wiener Spezialität zu sein: der
Kabinensex. In anonym zugänglichen Räumen ohne Personal sind mehrere verschließbare Kabinen bereitgestellt, in der ein sehr großzügiges Loch in
Genitalhöhe ausgeschnitten ist. Ab Schulterhöhe sieht man in den dahinterliegenden Raum, wo oft auf Fernsehern
Pornovideos gezeigt werden. Es findet eine Absprache mit der leicht bekleideten
Prostituierten über den Preis statt, der sich je nach Art der angebotenen Dienstleistung (manuelle oder orale Befriedigung) zwischen 20 und 50 Euro bewegt und sich somit deutlich unter dem Preis in traditionellen
Bordellen befindet. Die Anonymität des ursprünglichen GloryHole ist somit auf die symbolische Trennwand zwischen Prostituierter und Freier reduziert, eine Variation sexueller Dienste Prostituierter an Freiern, die in Nobuyoshi Arakis Bestseller 'Tokyo Lucky Hole' zum ersten Mal beschrieben wurde.
Trivia [Bearbeiten]Beim Videospiel
GTA: San Andreas gibt es eine
Parodie auf die sexuelle Verwendung des
Glory Holes, den
Glory Hole Theme Park. Es ist ein fiktiver
Themenpark irgendwo im Staat San Andreas. Auf einigen Radiostationen wird er erwähnt mit seinem Slogan:
"Where strangers become friends" (dt.:
"Wo Fremde Freunde werden.").
Die Radiostationen bringen eine Ankündigung, wo über
Jerry The Gerbil, einem
fiktiven Entertainer im Themenpark gesprochen wird. Die Öffnungszeiten des Parks werden mit
"Open every day till 3AM" (dt.
"Offen jeden Tag bis 3 Uhr früh") angegeben. In einem Teil des Radiojingles kommt der Text
"Glory hole, you don't need to know names" (dt.
"Glory Hole, du musst keine Namen wissen") vor, was ein Hinweis auf den anonymen Sex ist, der dort stattfindet. Im Hintergrund sind Kinder zu hören, welche ihren Eltern Fragen stellen. Der Name
Jerry The Gerbil ist ein Hinweis auf eine amerikanische
urbane Legende, welche erzählt, dass sich Homosexuelle lebende
Wüstenrennmäuse in ihren Anus einführen würden.