Pornofilmkritik: „GB Emma Starr (Spermastudio)
Sonores Stimmengewirr im Hintergrund. Vor uns pellt sich im Umkleideraum die blonde Pornodarstellerin Emma Starr aus ihren hautengen Alltagsklamotten, zieht ein kreatives, schwarzes Kleid an, wobei sie trotz ihres konzentrierten Blickes auf Büstenhalter und Büchse verzichtet. Eine schöne Idee der Macher, uns vor der eigentlichen Orgie aus dem Blickwinkel der als Gangbangstar angekündigten Hauptakteurin, die Vorbereitungen für so einen Event aus der Mäuschenperspektive beobachten zu lassen. Wir sind dabei, wie sich die attraktive Langbeinige schminkt, inklusive des unvermeidlichen, typisch-weiblichen Grimassierens vorm Spiegel, um a) währenddessen überhaupt alle Gesichtspartien optimal verschönert zu können und um b) nach der Prozedur nur ja ganz sicher zu gehen, ob man bestmöglich hergerichtet sei. Probeblick. Probegrinsen. Passt schon.
Emma Starr sitzt breitbeinig an ihrem Arbeitsplatz, einer mit diversen Überwürfen vor hartnäckigen Flecken geschützter Couch. Sie doziert mit professoraler Brille, dass deutsche Männer den härtesten Bums hätten. Im Laufe der Party erhärtet sich der Verdacht, sie trage die Brille zu einer Art Spritzschutz. Sie hoffe auf ein Spermabad, kann sie gerade noch sagen. Dann setzt die temposteigernde Musik ein, wodurch ihr Kleid hochrutscht und ihre Finger mit einer bestimmten Körperregion spielen, an denen jetzt jeder Mann unumstößlich hinein möchte. Und schon ist Emma zur Benutzung freigegeben. Mehrere Männer der unterschiedlichsten Bauchvolumina warten ungeduldig wichsend auf ihren großen Auftritt, wobei ein Mann schon eine Verbindung zu ihr herstellte. „Fuck“, schreit Emma, weil der Premierenstecher alsbald vor Erregung abspritzte. Wie sie danach zwischen ihren schmalen, langgliedrigen Zeige- und Mittelfinger die Vagina ausstellt, der uns den Beweis für das dort frisch verschüttete Sperma liefert, zeugt von einer Professionalität. Und es sieht super-geil aus.
Ein Partygänger liegt schon eine ganze Weile auf dem Sofa, wobei Emma ihn schwungvoll reitet. Sein Durchhaltevermögen macht neidisch. Da mehrere Kameras die Szene aufnehmen, bekommen wir die gelungensten Abspritzer gleich aus mehreren Perspektiven geboten. Und immer ist eine Perspektive dabei, bei der Emma spermaselig-zufrieden direkt in die Kamera grinst und so den heimlichen Voyeur vorm Monitor ziemlich anmacht. Die eng beieinanderstehende Herrengruppe lichtet sich selbst nach Abgängen kaum, so viel Ejakulationswillige warten in den zweiten- und dritten Reihen verschmitzt auf den Verspritz. Der famose Zusatzreiz, den ich nach dem dritten Video, was ich mir vom Spermastudio ansah, glatt für unverzichtbar halte, liegt in den lakonischen Regieanweisungen aus dem Off, die wir mithören. Manchmal wohnt den knappen Befehlen eine Situationskomik inne, die sich am Bildschirm womöglich eher erschließt als während man dort zu Gange ist und ohnehin nur Augen, Ohren und Schwanz für die Frau hat. „Schön das Maul vollwichsen“ heißt es dort vielleicht nicht ganz hollywoodlike, da jedoch die Darstellerin Frau Starr kein Deutsch versteht, sieht sie sich etwas hilfesuchend um. Keine Angst, passiert nichts weiter, es kommt nur wieder Sperma geflogen. Sie geht zwischenzeitlich dazu über, die Männer im Minutentakt auszusaugen, sodass sie nach Luft schnappen müssen. Emma hingegen schnappt sich deren Sperma, zeigt uns stolz die Ladung im Mund und schluckt sie hinunter.
Als sie gerade zum zweiten Mal doppelvaginal genommen wird („you mean two in a pussy?“) behauptet der Kameramann ironisch, dass die Deutschen Männer sehr schüchtern seien. Woraufhin Emma laut lacht und mit Blick auf die beiden Schwänze, die da gerade untenrum in ihr drin steckten, sagt: „oh yes, i see it“. Jedenfalls fasst der Spermastudios-Chef kongenial zusammen, weil sich Emma so königinnenlich amüsierte, dass er im nächsten Leben unbedingt als Frau zur Welt kommen wolle.
Im zweiten Teil finden wir uns in einem ganz veränderten Ambiente wieder, die gerade lieb gewonnenen Aktivitäten verändern sich jedoch nicht wirklich. Die ausdrucksstarke Emma Starr betritt zusammen mit einer Kollegin, die neben Emmas Präsenz wie eingeschüchtert anmutet, einen mit allerlei Spielzeugen ausgestatteten Studioraum. Emmas Kollegin, eine schlanke Schwarzhaarige, setzt sich auf einen Dildohocker, der aus vier nebeneinander fixierten Dildos in unterschiedlichen Größen besteht, wobei sie sich auf das kleinste Exemplar setzt. Wie zu erwarten, schlüpft sie mit viel Gleitgel schnell mal eben auf die nächstgrößeren Ausfertigungen. Sieben Minuten lang versuchen die beiden Aktricen aus lederbezogenen Erotikmöbeln ein Maximum an sexueller Stimmung zu überzeugen, ehe Emma Herrengedecke ordert, die unverzüglich im versteiften Zustand vor ihr eintreffen. Zwischen Leber und Milz passt immer noch ein Pils – zwischen jeder Frauenlippe passt immer noch `ne Peniskippe. Peniskippe? Naja, erst bringt Emma Starr deinen Schwanz zum Glühen, dann bläst sie ihn aus bis er sich ausgedrückt verdrückt. Die Position an Emmas gynäkologisch offenherzigem Eingang erfreut sich großer Beliebtheit. Gerade vollzieht ein Räuber (mit Motorradsturmmaske) die Fuck-&-Go-Methode, der Beweis seines Höhepunktes, da er rechtzeitig rauszog, landet auf ihrem Bauch. Aber Moment mal, wenn das hier ein Überfall gewesen sein soll, was hat er denn gestohlen? Eigentlich war es ja eher umgekehrt. „Dies ist ein Spermaüberfall. Geben Sie sofort alles Sperma heraus.“ So gesehen, hätte eigentlich Emma Starr die Gangstermaske aufziehen müssen.
Es herrscht ein ständiges Stehen und Kommen, sodass Emmas Vagina keine Chance hat abzukühlen. Einen monströsen Spermafladen flatscht ihr ein Mann auf die Stirn, wofür sie ihn belobigt. Und einen Ausruf der Freude erntet ein Anderer, der nach dem Bumsen in so hohem Bogen abspritzt, dass es ihm sehr gut gefallen haben muss. Jedenfalls wenn wir seine Spermaflugkurve zum Maßstab nehmen. Ich finde es richtig sympathisch mitanzusehen, wie jeder Mann von Emma ein zustimmendes Kopfnicken, ein Blinzeln mit den Augen, ein Thank-you nach der Ejakulation erhält. So macht es richtig Spaß. Als Konsequenz brennen ihr, nach gut fünfundzwanzig Minuten wahren Dauerbeschusses ins Gesicht, die Augen, was sie jedoch als Berufsrisiko locker hinnimmt. Täusche ich mich oder wird es sogar einer Emma Starr gerade etwas zu viel? Jedenfalls fällt er das Lächeln merklich schwerer und eine etwas ernstere Ausstrahlung macht sich breit. Dennoch fordern die Herren ihr Recht ein, was in erster Linie aus Gesichtsbesamung besteht. Aber die FDP-Fraktion (Fick-die-Pussie) ist an diesem Eventabend mindestens ebenso zahlreich erschienen.
Mit Stehficks läutet Emma die zwölfte Runde ein, scheint ihre kurze Schwächeperiode überwunden, die bei konditionell anspruchsvollem, kräftezehrendem Sportpoppen wohl normal ist. „Mist, ich bin immer kurz davor und es klappt nicht“, sagt ein Wichser vor Emmas Kopf stehend. Der Kameramann als ehemaliger Pornodarsteller gibt ihm den ultimativen Tipp: „in den Mund stecken, selbst dabei stöhnen und dann kommt es schon.“ Der Herr gibt wegen Überreizung auf. Wer weiß, sein wievieltes Mal es für heute gewesen wäre.
Emma Starr - ein Tag im Leben eines Pornostars | TOM Report Erotik News Magazin