Vanilla, nach dem englischen Wort für Vanille-Eis, bezeichnet in der
BDSM-Szene jede Art von Sexualität (hetero- oder homosexuell), die nicht in den Bereich von BDSM fällt.
Der Ursprung des Wortes führt zu Analogien, mit denen der Charakter von BDSM erklärt wird: Jeder Mensch mag Speiseeis und jeder Mensch mag Vanille-Eis. Die meisten Menschen mögen auch andere Eissorten, aber keine andere Sorte für sich alleine ist so verbreitet wie Vanille. In der Analogie steht Vanilla für die übliche Sexualität, während die anderen Eissorten die verschiedenen Spielarten von BDSM symbolisieren.
Schuldgefühle, die beim Kennenlernen der eigenen BDSM-Neigung auftreten, werden Vanillaschübe genannt. In diesen Phasen wird oft alles, was an die Neigung erinnert, aus dem eigenen Leben verbannt. Seit BDSM gesellschaftlich weniger stigmatisiert ist, treten Vanillaschübe weniger stark auf; sie führen jedoch häufig zu einem ausgeprägten Leidensdruck bei den Betroffenen.
In Beziehungen, in denen einer der Partner weniger konventionelle Praktiken bevorzugt, muss das Gegenüber damit rechnen, mitunter als sexuell relativ langweilig und wenig abenteuerlustig wahrgenommen zu werden, weil es keine ähnlichen Neigungen verspürt.
Im deutschen Sprachraum hat sich neben Vanilla auch der Begriff
Blümchensex eingebürgert.
Unter heterosexuellen Paaren wird der Ausdruck teilweise auch als Synonym für die Missionarsstellung verwendet.