Die deutsche Bevölkerung ist zunehmend überaltert. Hatten wir uns alle gedanklich damit angefreundet, dass man als Benutzer der neu eingerichteten Rollatorspuren auf dem Kurfürstendamm stets Vorfahrt vor Autofahrern genießt, so hat „Secundus“ im Verkehrsberichteforum auf ein sehr viel gravierenderes Problem aufmerksam gemacht: im Jahr 2030 herrsche akuter Huren-Mangel!
Die immer geringeren Geburtenraten bei gleichzeitiger Durchsetzung der Frauenquote von 50 Prozent – jede zweite Führungsposition muss zwingend von einer Frau besetzt werden, brachte größere gesellschaftliche Umwälzungen mit sich als noch vor zwanzig Jahren prognostiziert wurde (die größte Fraktion des Bundestages, die linke, feministische Partei, im Volksmund die Lilas genannt, löste hier ihr Wahlversprechen ein, während sich ihr kleinerer Koalitionspartner mit seinen Steuersenkungsplänen nicht durchsetzen konnte). In der Folge garantiert allein die Qualifikation weiblichen Geschlechtes zu sein ein Leben jenseits der Beitragsbemessungsgrenze. Die Geburt eines Mädchens löst abgrundtiefen Neid in der Nachbarschaft aus. Ärzte berichten, dass sie sich immer öfter mit dem Elternwunsch einer Abtreibung konfrontiert sähen, wenn via Ultraschallbild männlicher Nachwuchs nicht ausgeschlossen werden könne.
„Secundus“ berichtet exklusiv im Verkehrsberichteforum über die dramatischen Folgen dieses gesellschaftlichen Wandels auf die Paysex-Industrie. Zitat: „Nach bisher nur inoffiziell bestätigten Informationen wurde bei einem ersten informativen Treffen der Bordellbetreiber beschlossen an Vorschlägen zu arbeiten dem drohendem Hurenmangel entgegenzuwirken, was aber wiederum nach übereinstimmender Meinung der Teilnehmer nur mittels Aufwertung der Attraktivität des Hurenberufes gelingen könne. Erste Erwägungen, wie die Arbeitsbedingungen der Frauen signifikant zu verbessern seien, gäbe es bereits: im Gespräch sind die Einführung eines Modells zur Altersteilzeit für Huren 40plus bei vollem Lohnausgleich, die Schaffung eines Huren-Rentenfonds, die staatlich garantierte bordelleigene Kinderbetreuung, eine unentgeltliche psychologische Betreuung der Ehemänner der Kurtisanen sowie kostenlose Botox- und Fettabsaugungsbehandlungen ohne Bedarfsprüfung.“
Die Krankenkassen waren bisher mit dem Argument der Gleichberechtigung nicht bereit, Brustvergrößerungen und Vaginastraffungen in ihren Behandlungskatalog mit aufzunehmen. Wenn, so die Verteidigungslinie der Krankenkassen, derartige Behandlungen zukünftig den Frauen zustünden müsse man auch jeden männlichen Schmerbauch das Fett rausoperieren, was den Etat jedoch vollends zum Platzen bringe.
Das gute alte Wechselspiel zwischen Angebot und Nachfrage sorgt beim akuten Hurennotstand dafür, dass die Preise für das gute, alte Rein-und-Raus-Spiel exorbitant in die Höhe schnellen. Die große Mehrheit der Männer kann sich Geschlechtsverkehr einfach nicht mehr leisten. Das deutsche Institut für sexuelle Fragen veröffentlichte in seiner neuesten Studie alarmierende Zahlen: 87 % der Frauen können sich einen Akt mit einem Mann, der keine Sexpack-Bauchmuskeln hat, im Traum nicht vorstellen, 74 % aller Frauen im gebärfähigen Alter würden mit einem Mann, der einen IQ unter 130 hat, niemals einen Kaffee trinken gehen, 92 % der Männer halten die moderne Frau für vaginagesteuert und nur auf ihre eigene Lust bedacht. Der Graben zwischen den Geschlechtern war noch nie so groß. Der sexuelle Notstand der Männer, so fasst die Studie am Ende zusammen, tritt bis tief in die Mittelschicht auf und es drohe eine Erektionsunfähigkeit ganzer Bevölkerungsgruppen. Denn was man nicht gebrauche, verkümmere nun mal. Die Impotenzrate, so bestätigt der Sprecher des Urologenverbandes Berlin-Brandenburg, war seit bestehen der Statistik noch nie so hoch. Man überlege aus Effektivitätsgründen zukünftig nur mehr die Männer statisch zu erfassen, die noch einen hoch kriegten. „Das erspart uns viele unnötige Untersuchungen, wo wir am Ende meist doch nur feststellen, dass sich nichts mehr regt.“
mich inspirierte der vorzügliche Beitrag von Secundus zum Entwurf des Zukunftszenarios
Quelle:
Verkehrsberichte.de