NS aktiv meint geben, NS passiv meint empfangen
Urophilie ist eine sexuelle Vorliebe für Urin. Urophile empfinden Urin oder das Urinieren als erotisch und luststeigernd. Auch Urophagie, also Lustgewinn durch orale Aufnahme, kann damit verbunden sein.
Urophilie in der
psychiatrischen Verwendung des Wortes ist eine Paraphilie. Notwendige Voraussetzung für die Einordnung als Paraphilie ist aber, dass der Betroffene darunter leidet und oder eine andere Person dabei Schaden nimmt, so dass man sie als behandlungsbedürftige Störung betrachtet. In diesem Fall wird Urophilie von manchen Experten als besondere Form des sexuellen Fetischismus bezeichnet, was in der Sexualwissenschaft und der Psychiatrie aber umstritten ist.
Umgangssprachlich wird oft auch die
nicht-pathologische Vorliebe, Urin in sexuelle Spiele einzubauen, als Urophilie bezeichnet. Um Verwechslung mit dem psychiatrischen Begriff zu vermeiden – und weil es weniger klinisch klingt – sind dafür in der entsprechenden Szene die Bezeichnungen
„Natursekt“,
„Watersports“,
„Pissing“,
„Golden Shower“,
„Golden-Waterfalls“ und
„Wet-Games“ verbreitet. Es handelt sich dabei um eine harmlose und nicht behandlungsbedürftige, variantenreiche sexuelle Spielart. Sie hat biologische Grundlagen, wie bei vielen Säugetieren bekannt. Problematisch bis pathologisch wird sie wie bei allen sexuellen Spezialitäten hauptsächlich, wenn Betroffene sich für ihre Bedürfnisse schämen.