KV aktiv meint geben, KV passiv meint empfangen
Mit der
Koprophilie (von griechisch
κόπρος, kópros – Dung, Mist, Kot und
φιλία, filía - Vorliebe, Freundschaft) bezeichnet man den sexuellen Lustgewinn durch menschlichen Kot bzw. dessen Ausscheidung.
Die Erregung entsteht dabei beispielsweise durch das Beobachten des Ausscheidungsvorgangs (Stuhlgang), den Anblick von Kot oder auch durch direkten Körperkontakt. Auch das Aufhalten des Stuhlgangs bis zum Kontrollverlust und den dadurch entstehenden Gefühlen kann zum Lustgewinn führen. Solche Kotspiele können rein auto-erotisch oder mit einem homo- oder heterosexuellen Partner praktiziert werden. Der eigene oder fremde Kot wird dabei häufig auf dem eigenen oder fremden Körper verschmiert.
Diese Neigung kann für einige Menschen auch bis zur Koprophagie, dem Essen der Exkremente, reichen. Aufgrund der Bakterien- und Pilzkonzentration im Stuhl birgt diese Sexualpraktik ein gesundheitliches Risiko. Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollten vom Schleimhautkontakt mit Kot absehen.
Koprophilie wird als ein von der Norm abweichendes Sexualverhalten gewertet (Paraphilie). Daten über die Häufigkeit koprophiler Neigungen sind kaum bekannt. Obwohl eine gewisse Verbindung zu Urin-Spielen besteht, ist eine Neigung zur Urophilie nicht zwangsläufig, und Urophile interessieren sich in der Regel nicht für Kot-Spiele.
Gängige Bezeichnungen bzw. Codes für Koprophilie sind
(Natur-)Kaviar (Abk.
KV),
Scat (englisch, aus dem Griechischen),
Schokolade,
Nutella und
Nougat.
Ein bekanntes Werk mit längeren koprophilen Passagen sind die 120 Tage von Sodom des Marquis De Sade. Auch Till Eulenspiegel verwendet im Rahmen des Schwanks Kot und Koprophagie.
Zu unterscheiden von sexuellen oder im weitesten Sinne krankhafter Koprophilie (Kopropraxie, Koprolalie) sind beispielsweise pädagogische oder literarische Beschreibungen (z. B. in
Gargantua und Pantagruel von Rabelais).