Sie bekennt, sie sei eine leidenschaftliche Nylon- und Strapsträgerin. Sie verspricht, ihre flinke Zunge einzusetzen. Es dürfte der humorvollen Selbstdarstellung des Wichsfreunde-Forums geschuldet sein, warum sich so zuverlässig kontinuierlich neue Frauen anbieten, um im geschützten, hygienisch einwandfreien Ambiente ihre innigsten Gelüste auszuleben. Dass die Zahl der Frauen, die sich erotisch in Pose werfen, mit Gier oral aktiv werden und sich unbedingt als Beleg ihrer herausragenden Blaskünste anspritzen lassen wollen, so hoch ist, überrascht dann denn aber doch. Sally stellt sich der potenten Gemeinschaft per Visitenkarte mit Fotos erst ohne Kopf vor, ehe sie vollen Kopfeinsatz bei ihrer heutigen ersten Abspritzparty verspricht.
Das Motto des Tages könnte lauten: schnell das eigene Sperma bei Sally abgeben, ehe die anderen Herren davon was „spritzkriegen“. Diese billige Pointe wollte ich unbedingt in meinem Bericht unterkriegen. Entschuldigung.
Ich mache mich mit meinem alltagsrobusten und diebstahluntauglichen Aldi-Fahrrad zum Spermaabgabeort, wo die heutige Masturbationssitzung mit mündlichem Gutzureden und Gutgeilblasen stattfindet. Die 43-jährige Sally, blondiertes Pagenköpfchen mit lebensbejahendem Lächeln, die uns zum Plausch davor im Pausenzimmer des Ambientes erwartet, hat sich so aufreizend gestylt, sodass jeder Mann zum lebenden Nacktscanner mutiert. Die Herren ziehen Sally mit ihren Röntgenblicken aus. Sally geht so forsch auf die Männer zu, dass sie viel Erfahrung haben muss und ich nehme die Gelegenheit wahr nachzufragen, warum sie mir schrieb, dass ihr die blutgestauten Manneszepter ausdrücklich direkt in den Mund ejakulieren sollten, da sie unter einer Spermaallergie leide und ihre Haut empfindlich auf Männersaft reagiere. „Naja, da habe ich ein bisschen geflunkert. Eigentlich wollte ich damit nur vermeiden Sperma in die Augen zu kriegen. Eine Spermaallergie habe ich natürlich nicht.“
Der Überbegriff für unsere Bukkake-Leidenschaft lautet bekanntlich Saliromanie. Wikipedia belehrt uns altklug mit einer durchaus spannend zu lesenden Definition. Zitat:
„als Saliromanie (vom französichen Wort salir für beschmutzen stammend) bezeichnet man eine
Präferenz, bei der das Beschmutzen von Personen oder Objekten mit sexueller Erregung verbunden ist. Die Formen der Saliromanie sind vielfältig; es geht stets darum, sich selbst und/oder den Partner sowie die eigene Kleidung und/oder die des Partners mit allen Arten von dazu geeigneten breiigen, schleimigen oder flüssigen Substanzen (zum Beispiel
Lebensmittel,
Farbe,
Schlamm, Urin, Sperma) zu beschmieren oder zu bespritzen. Die Beschmutzung löst dabei sexuelle Erregung und Befriedigung aus. Leicht saliromanische Handlungen sind weit verbreitet, insbesondere in Kulturen, in denen besonderer Wert auf Hygiene und Sauberkeit gelegt wird und das Beschmutzen mit dem Bruch einer Norm verbunden ist.“ (Quelle: Wikipedia)
Sally macht Saliromanie. Passt schon, was?
Durch das lockere Beisammensitzen und Plaudern sind wir Männer fast zu einer eingeschworenen Gemeinschaft geworden. Das ist sehr angenehm. Die Bewirtung mit Kaffee, Sahnetorte, Erdnussflips, Salzstangen und diversen nicht alkoholischen Getränken, die der bei allen schnell beliebte Mitarbeiter Jürgen in gewohnt souveräner Manier meistert, schafft eine Wohlfühlatmosphäre, die in der Szene seines Gleichen sucht. Ein aus Frankreich stammenden Kollege spricht scherzend davon, dass man solche Leutchen wie uns als Saliromane bezeichnet, also als die Schmutzigen. Mit diesen Bonmots erntet er zustimmendes Gelächter und wenig später geht’s ab in das Allerheiligste. Sally spricht zuvor noch mit einem englischsprachigen Teilnehmer, um ihn dann mit den Worten „let’s go to my livingroom“ schelmisch in Richtung Spielzimmer zu lotsen, wohin sich umgehend die gesamte Männerrunde begibt.
Das Spielzimmer ist diesmal hell erleuchtet, was ich sehr angenehm finde: schließlich wollen Männer doch alles nur zu gern ganz genau erkennen können, oder? Sally verzichtet auf einführende Worte und lässt stattdessen ihre Zunge am nächstgreifbaren Schw*nz von ihrer Lust sprechen. Es macht ihr sichtlich Spaß. Und ihre Freude an der eigenen positiven Empfindung füllt sofort den Raum voller Erotik, der sich einfach niemand mehr entziehen kann. Und wer anfangs noch etwas schüchtern auf einem Stuhl drumherum Platz nahm, der wird mit Sallys Lächeln unwiderstehlich zu ihr gelockt, läuft wie von Geisterhand gesteuert auf ihren offenen Mund zu, versenkt das Wohlaufgerichtete und gibt sich dann entspannt seiner Geilheit hin.
Sallys rasierte Musch* reizt nacheinander einige Herren dazu, ihre orale Begabung zu demonstrieren, wobei später gleich mehrere Finger darin versenkt werden, was teils akustisch von Sally honoriert wird. Der erste Ejakulator präsentiert kurze Zeit darauf der Gemeinschaft seine inneren Werte, indem er seine warme Liebesgabe an Sallys Hals verplempert. Sie macht sich umgehend über das nächste Mit-„Glied“ der Gemeinschaft her und brilliert mit exzellenter Zungenakrobatik. Wenn sein Point-of-no-return gekommen ist, schließt sie stets sorgsam ihre Augen, wodurch ihr optisch dieser wunderschön anzuschauende Moment der Erlösung durch das Herausschleudern des Spermas entgeht. Dafür kann sie es olfaktorisch wahrnehmen. Nachdem mein direkter Vorgänger in der Reihe mit penetrierenden Bewegungen in ihren Mund mit seinem Orgasmus ihr Zäpfchen zu treffen versucht, nehme ich seine glänzende Idee auf, will es ihm nachmachen, doch meine Fontäne landet auf der entspannt liegende Sally nach temperamentvoller Reizung durch ihre Zunge auf ihrer Oberlippe und ihrem Kinn. Sie trägt nun einen durchaus sehenswerten Damenbart aus Sperma. Mein im Schweiße des Angesichts gegossenes Kunstwerk wird leider sekündlich mit einer schnöden Küchenrolle zerstört. Merke: es sind oft nur flüchtige Kunstwerke, die ein Mann zustande bringt.
Im Pausenraum stärke ich mich mit einem Kaffee. Nach und nach kommen weitere erschöpft, grienende Fratzen aus dem „Livingroom“, die dieses verklärte Schmunzeln noch eine zeitlang wie gemeißelt im Antlitz tragen. Auf dem Monitor läuft ein uralter Porno, in dem die junge Dolly Buster mitspielt. Eine Dolly Buster ohne auffällig große Lippen und Brüste. Oder ist sie das etwa gar nicht? Ein Mann in der Runde erzählt daraufhin von einer Autogrammstunde mit Dolly Buster, bei der er sich mit ihr zusammen fotografieren ließ. Das Foto habe er noch. „Und damals hat die zu mir gesagt, ihr Busen sei echt. Das konnte ich damals schon kaum glauben.“ Als Sally sich zu uns gesellt, einen Blick auf den laufenden Porno aus den Ende Achtzigern/Anfang Neunzigern wirft und unsere Kommentaren über die Pornodarstellerinnen, die heute mindestens zwanzig Jahre älter oder schon gestorben sein müssen, aufschnappt, fasst sie das Gehörte grandios zusammen: „und wenn sie nicht gestorben sind, dann f*cken sie heute noch“.
Ich überspringe Runde zwei, da das Gespräch mit den anderen Kaffeekränzchenteilnehmern angeregt und launig geriet, was sich sowohl auf die Interaktion mit Sally als auch auf die virile Gesprächsrunde bezieht. Bei Runde drei steige ich erneut ein. Wir sind nur noch zu viert. Mit Klaps auf dem Po werde ich angefeuert, sie bitteschön etwas zackiger und tiefer oral zu benutzen, was als Nebeneffekt meine Spritzfreudigkeit anfeuert. Wenn mir beim zweiten Mal so eine Ladung entweicht, dann ist das definitiv als Kompliment für die Dame zu verstehen.
Beim Anziehen an den Spinden erzählt ein Mann begeistert von seinem Neuseelandurlaub und es hat alles so einen bürgerlichen, respektvollen und kommunikativen Rahmen, den sich vermutlich ein Szenefremder niemals wird vorstellen können. Und es ist gerade dieser stinknormale Umgang miteinander, der einem nach dem Besuch bei den Wichsfreunden der Illusion hingeben lässt, dieses Land ist ohne die immer verrückter werdende Arbeitswelt im Grunde ein guter Ort zum Leben.
Sallys Visitenkarte – samenhafte Anbieterin zum Gruppenabmelken
Wichsparty Gangbang Berlin mit Sally : Eintrittspreis: 25,00 Euro
Art der Veranstaltung: Bukkake (FT mit Vollendung – gern in den Mund)
Dauer der Veranstaltung: 2 Stunden Aktion mit zwei Pausen
Ort der Veranstaltung: Berlin-Wilmersdorf, Nähe Bundesplatz
Homepage der Veranstalter:
www.wichsfreunde.com